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Betancourt lässt sich in Pariser Spital untersuchen

Drei Tage nach ihrer spektakulären Befreiung aus der Hand der kolumbianischen FARC-Rebellen will sich die franko-kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt am Samstag in einem Pariser Krankenhaus ärztlich untersuchen lassen.

“Ich habe im Dschungel ernsthafte medizinische Probleme gehabt”, hatte die 46-Jährige am Vortag erklärt. Eine andere Geisel, ein Krankenpfleger, habe sich um sie gekümmert. Nach ihrer Befreiung wirkte Betancourt, die vor einigen Wochen noch als sterbenskrank bezeichnet worden war, abgemagert, aber erstaunlich fit. Nach Medienberichten leidet sie zumindest an einer Hepatitis.

Am Freitagabend hatte Betancourt – nach einem begeisterten Empfang im Elysee-Palast – eigenhändig ihr Porträt vom Pariser Rathaus abgenommen. Paris hatte sie wie zahlreiche andere Städte in Frankreich zur Ehrenbürgerin erklärt. Seit langem hing ein Porträt von ihr am Rathaus, auf dem die Tage ihrer Geiselhaft gezählt wurden. Der Zähler war am Mittwoch bei 2.321 Tagen stehengeblieben. Betancourt entschuldigte sich mit einem Lächeln, dass sie das Rathaus so lange “verschandelt” habe.

In den kommenden Tagen wolle sie vor allem Zeit mit ihrer Familie verbringen. Sie sei froh, dass sie einen leeren Terminplan habe, den sie “mit Glück füllen” werde, sagte die ehemalige kolumbianische Präsidentschaftskandidatin. In der kommenden Woche steht voraussichtlich ein Besuch bei Papst Benedikt XVI. an. Möglicherweise wird die praktizierende Katholikin auch den Wallfahrtsort Lourdes besuchen. Ihre Beziehung zu Gott und ihre Gebete hätten ihr geholfen, die lange Geiselhaft zu überstehen, sagte Betancourt, die gemeinsam mit 14 weiteren Geiseln in einer unblutigen Aktion bereit wurde.

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