(Switch) Genau genommen dreht dreht sich das dritte Grusel-Abenteuer von Luigi gar nicht um sein „Mansion“. Die Mario-Crew samt Peach, Toad & Co. will einen kleinen Erholungsurlaub in einer Luxus-Unterkunft einlegen. Doch die Hotel-Managerin (und ein alter „Buh-kannter“) erweist sich als gar nicht gastfreundlich. Die vermeintlichen Urlauber werden mit Geistermagie in Gemälde gesperrt. Nur Luigi bleibt das Schicksal vorerst erspart – er kann flüchten, sich sein Geisterjäger-Equipment holen und ist nun die letzte Hoffnung für seine Freunde.
Der grüne Ghostbuster für Arme muss sich nun durch ein mehrstöckiges Hotel kämpfen und rätseln, um Mario & Co. zu retten. Was für den liebenswert aninierten Luigi der Horror ist, wird für SpielerInnen zum Spielgenuss, denn das Switch-Game punktet auf nahezu allen Ebenen.
Sobald man mit Luigi durch den witzigen Vorspann gestolpert ist, bekommt man prompt den bereits aus den vorigen Games bekannten Schreckweg-Sauger. Der erweist sich in Sachen Gameplay erneut als wahres Multitalent. Er saugt und bläst, um das Zimmermobiliar zu zerlegen und Schätze zu finden, aber auch Geister zu besiegen und (teilweise sehr knackige) Physikrätsel zu lösen. Neuerdings verfügt er darüber hinaus über einen Pümpel-Saugschuss, durch den glatte Gegenstände greif- und schleuderbar werden. Luigi kann außerdem damit einen „Druckstrampler“ machen und bei Bedarf mit der eingebauten Super-Taschenlampe Fieslinge flashen oder Geheimnisse erleuchten. Als ganz neues Feature setzen wir nun einen grünen Glibber-Klon ein, „Fluigi“ genannt. „Fluigi“ wirkt als helfende Hand, kommt an sonst unerreichbare Stellen, ist allerdings wasserlöslich.
Zu diesen bereits vielfältigen Mechaniken findet das Spiel immer neue Drehs und Herausforderungen, damit nie Langeweile aufkommt. Das betrifft sowohl die Geisterjagd und die fantasievollen Boss-Fights als auch das unfassbar abwechslungsreiche Level-Design. Überall warten Geheimnisse, während man die Räume leersaugt. Jede neue Etage des Spuk-Hotels ist eine eigene Welt für sich und eine Augenweide. Selbst das Backtracking macht Spaß.
Obwohl das Game an praktisch allen Ecken das originelle Gameplay vom ersten Teil perfektioniert hat und selbst die Multiplayer-Modi Laune machen, weist die Steuerung noch Schwächen auf. Den Sauger zielgenau auf etwas zu richten klappt nur selten auf Anhieb und das sonst gängige „Invertieren“ des Analog-Sticks ist hier überraschenderweise nicht möglich. Absolutes No-Go: Die Tastenbelegung für die „Düster-Lampe“ ist so unpraktisch, dass man eigentlich eine dritte Hand für deren korrekte Bedienung benötigen würde. Klar kommt man auch so ans Ziel, aber dass bei etwas derartig Grundlegenem geschludert wurde, ist angesichts des sonst perfekten Spielvergüngens unverständlich.
Fazit
„Luigi's Mansion 3“ ist das wohl beste und witzigste Ghostbuster-Game, das aktuell zu finden ist. Mit viel Humor kann man allein oder zu mehrt kooperativ (als Luigi und Fluigi) bzw. im Multiplayer-Modus gegeneinander (bis zu acht Spieler!) unzählige spannende und humorvolle Stunden im Spuk-Hotel verbringen. Einzig für die jüngeren Gamer gibt’s ein Hindernis: Nein, nicht der Gruselfaktor – denn der animierte Style und der treffsichere Humor sorgen für Lacher statt Schrecken. Es sind die Rätsel! Die fallen teilweise, vor allem in den höheren Etagen, so herausfordernd aus, dass versierte Veteranen ab und an die Stirn darüber runzeln werden.
(Red)
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