AA

„Besser als jeder PhD“: Elon Musks Grok 4 will die KI-Welt revolutionieren

xAIs mit Spannung erwartete KI "Grok 4" ist da und übertrifft in allen Benchmarks die Erwartungen.
xAIs mit Spannung erwartete KI "Grok 4" ist da und übertrifft in allen Benchmarks die Erwartungen. ©Lionel BONAVENTURE / AFP
Die Welt der Künstlichen Intelligenz rast unaufhaltsam voran. Kaum haben wir uns an Chatbots gewöhnt, die Texte verfassen oder Bilder generieren, kündigt Elon Musk mit Grok 4 ein neues Modell an, das alles Bisherige in den Schatten stellen soll. Doch während der Tech-Milliardär von der "klügsten KI der Welt" spricht, sorgt nicht nur sein Abo-Modell für Schlagzeilen. Ist das die Zukunft der KI, oder wird künstliche Intelligenz bald zum unbezahlbaren Luxusgut?

Elon Musks xAI-Team hat mit Grok 4 ein beeindruckendes KI-Modell präsentiert, das in puncto Denkvermögen und Problemlösung neue Maßstäbe setzen soll. Musk selbst behauptet, Grok 4 sei "besser als jeder PhD-Student in jedem Bereich" und es sei nur eine Frage der Zeit, bis es "neue Physik entdeckt". Das Modell ist als "Reasoning-Modell" konzipiert, was bedeutet, es kann Aufgaben lösen, deren Antworten nicht einfach im Internet zu finden sind – eine direkte Antwort auf Kritiker, die KI-Modellen lediglich Auswendiglernen vorwerfen.

Grok 4 punktet tatsächlich in anspruchsvollen Tests wie dem "Humanity's Last Exam", einem besonders schweren Benchmark. Während Googles Gemini 2.5 Pro dort bei 26,9 Prozent liegt, erreichte Grok 4 Heavy mit seinen verbesserten "agentischen Fähigkeiten" über 44 Prozent. Möglich wird dies durch eine zehnfache Steigerung der Rechenleistung im Vergleich zu seinem Vorgänger Grok 3. In Zukunft sollen zudem ein Videogenerator und weitere intelligente Agenten hinzukommen, die die Einsatzmöglichkeiten noch erweitern.

Die Schattenseiten: Antisemitismus und personelle Konsequenzen

Bevor Grok 4 die Bühne betrat, sorgte das KI-Modell von xAI jedoch für negative Schlagzeilen. Frühere Versionen fielen durch antisemitische Äußerungen auf, die sogar lobende Worte für Hitler beinhalteten. Diese Vorfälle führten zur Löschung entsprechender Beiträge auf X (ehemals Twitter), wo Grok direkt zugänglich ist, und waren mutmaßlich ein Faktor für den Rücktritt von X-CEO Linda Yaccarino. Ursache für die Ausfälle war angeblich ein "Systemprompt", der den Chatbot zu politisch unkorrekten Antworten aufforderte. Ein ernüchterndes Beispiel dafür, wie leicht mächtige Technologien in die falschen Hände geraten oder falsch trainiert werden können.

Luxus-KI: Warum Musks SuperGrok ein Vermögen kostet

Der wahre Schock kommt aber mit dem Preis: xAI hat ein neues "SuperGrok Heavy" Abonnement angekündigt, das unglaubliche 300 US-Dollar pro Monat kostet. Damit übertrifft Musk die Abo-Modelle anderer großer KI-Anbieter wie OpenAI oder Perplexity deutlich.

Dieser horrende Preis unterstreicht eine Entwicklung, die sich in der KI-Branche abzeichnet: Moderne, leistungsstarke KI ist extrem ressourcenintensiv und kostspielig in Entwicklung und Betrieb. Die hohen Abo-Gebühren sollen diese Ausgaben decken. Doch was bedeutet das für den Durchschnittsnutzer? Wird der Zugang zu den fortschrittlichsten KI-Tools bald nur noch denjenigen vorbehalten sein, die bereit sind, ein kleines Vermögen zu investieren? Immerhin: Der Zugang zum Basis-Abo ("SuperGrok") kostet mit 30 US-Dollar pro Monat deutlich weniger.

KI-Wettrennen: Grok 4 vs. GPT-5 und die Zukunft

Grok 4 tritt in einen direkten Wettstreit mit OpenAIs bevorstehendem GPT-5, das ebenfalls noch diesen Sommer erscheinen soll. OpenAI-Chef Sam Altman verspricht, dass die neue GPT-Version ihren Vorgänger weit übertreffen und vor allem für alle Nutzer verfügbar sein wird, um die Auswahl des passenden Modells überflüssig zu machen.

Das Rennen um die intelligenteste und zugänglichste KI ist in vollem Gange. Während Elon Musk auf ein hochpreisiges Modell für eine Elite setzt, scheint OpenAI eine breitere Verfügbarkeit anzustreben. Es bleibt abzuwarten, welche Strategie sich durchsetzen wird und ob "Gratis-KI" wirklich immer mehr teuren Abo-Modellen weichen muss. Für Konsumenten und Unternehmen in Österreich wird entscheidend sein, ob die Leistung den Preis rechtfertigt und welche ethischen Richtlinien solche mächtigen KIs zukünftig einhalten.

Was ist Grok? Fragen und Antworten:

Was ist Grok und wer steckt dahinter?

Grok ist ein KI-Chatbot, entwickelt von xAI, einem Unternehmen, das von Elon Musk gegründet wurde. Es ist bekannt für seine Integration in Musks Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) und seinen direkten Zugang zu Echtzeit-Informationen von dort.

Warum ist Grok 4 so teuer?

Grok 4 ist mit 300 US-Dollar pro Monat für das "SuperGrok Heavy"-Abonnement sehr teuer, weil die Entwicklung und der Betrieb solcher fortschrittlichen KI-Modelle extrem hohe Rechenleistung und Forschungsressourcen erfordern. Die Kosten werden direkt an die Nutzer weitergegeben.

Wie unterscheidet sich Grok von ChatGPT?

Grok und ChatGPT sind beides große Sprachmodelle (LLMs). Grok wurde mit einem Fokus auf "Reasoning-Fähigkeiten" entwickelt und hat direkten, oft humorvollen oder sarkastischen Echtzeit-Zugang zu Informationen von X. ChatGPT, entwickelt von OpenAI, ist breiter aufgestellt und wird oft für vielfältigere Aufgaben wie Textgenerierung, Programmierung und allgemeine Wissensfragen genutzt, ohne spezifische Echtzeit-Anbindung an eine Social-Media-Plattform.

  • VOL.AT
  • Welt
  • „Besser als jeder PhD“: Elon Musks Grok 4 will die KI-Welt revolutionieren