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Besorgnis in Österreich

Besorgt haben österreichische Politiker auf den Störfall im Atomkraftwerk Temelin reagiert. "Die schlimmsten Befürchtungen über die Sicherheit des AKW werden damit bestätigt".

Dies sagte der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Josef Cap Montag Abend, nachdem bekannt wurde, dass aus einem Leck im Primärkreislauf des Kraftwerks 3.000 Liter radioaktiv verseuchtes Wasser ausgetreten sind. Johannes Voggenhuber, Spitzenkandidat der Grünen bei der EU-Wahl, sagte in einer Aussendung: „Der neuerliche Störfall im tschechischen Atomkraftwerk Temelin zeigt, dass dieser Reaktor schleunigst still gelegt werden sollte“.

Dies forderte auch die Umweltsprecherin der Grünen, Eva Glawischnig: „Temelin sollte nach dem neuerlichen Störfall komplett abgeschalten werden und nicht im Probebetrieb weiterlaufen“. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) solle nun an die tschechische Regierung herantreten und die Stilllegung des Pannenreaktors einmahnen.

Den neuerlichen Störfall im AKW Temelin hält auch SPÖ-Umweltsprecherin Ulli Sima für überaus Besorgnis erregend, da dabei der Primärkreislauf – „das Herzstück eines Reaktors“, so Sima, betroffen ist. Sima erinnerte daran, dass dies nicht das erste Mal sei, dass radioaktiv kontaminiertes Wasser austrete. Am 31. Mai 2001 seien aus dem ersten Block 80.000 Liter verseuchtes Wasser ausgetreten. „Das ist der 65. Störfall im umstrittenen AKW Temelin und ein Ende der Pannenserie ist nicht abzusehen“, warnte Sima.

Der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann forderte nun einerseits von den zuständigen tschechischen Behörden die sofortige Aufklärung über die Vorfälle im AKW Temelin. Überdies verlangte er von der österreichischen Regierung, dass sie „ehebaldigst einen Bericht im Parlament vorlegt“. Der Regierung hielt Cap außerdem vor, dass sie nicht mehr Druck für einen EU-weiten Atomausstieg gemacht habe.

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