Beschwingter Neujahrsauftakt

Bei der Programmzusammenstellung und bei der Wahl der Tempi zeigt Walser viel pädagogische Umsicht und Gespür zu Kompromissen für das Machbare. Das Gesamtergebnis ist aber auch immer wieder aufs Neue eine beachtliche Heerschau der Leistungsstärke der Oberländer Musikschulen. Das musikalisch prickelnde „Prosit Neu Jahr” wird vom Publikum stets dankbar aufgenommen.
In diesem Jahr steht Franz Lehár’s „Jetzt geht’s los” synonym für den Auftakt in ein wirtschaftlich „turbulentes” Jahr. Der jugendliche Schmiss des 70-köpfigen sinfonischen Orchesters verströmt Optimismus im Saal. Im folgenden Händel „Concertino” stellt sich der Montafoner Gabriel Morre mit warmem Trompeten-Timbre im „Adagio” und bereits technisch versierter Bläser im „Allegro” vor. Mit der Cellistin Johanna Schlatter aus Schruns reift ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent heran. Die „Ungarische Rhapsodie” von David Popper gibt der Musikgymnasiastin Gelegenheit, sich mit anspruchsvollen Lagenwechseln, Doppelgriffen, Spiccatobogen und tragfähigem Celloton vor großem Auditorium vorzustellen.
Zur Walzerseligkeit bei Fucik’s intonationstechnisch heiklem „Traumideale” hätten die Streicher und die Holzbläser ihre Ohren noch etwas mehr „spitzen” müssen. Dafür sind die jungen Musici mit ihrem Dirigenten bei Edward Elgars „Militärmarsch”, dem „Jesus Christ Superstar”-Potpourri und der Filmmusik zu „Piraten der Karibik” voll in ihrem Element und geben – zur Freude der Zuhörer – „Vollgas”. Hier beweisen sich vor allem auch die Blechbläser mit strahlendem Klangvolumen. Kein Neujahrskonzert ohne „Radetzkymarsch” als Draufgabe. Das gilt natürlich auch für Bludenz.

Hronek