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Bertelsmann rutscht tief in die roten Zahlen

Europas größter Medienkonzern Bertelsmann ist durch die Wirtschaftskrise in die roten Zahlen gerutscht und rechnet mit weiteren schwierigen Monaten. Das Ergebnis für die ersten drei Monate dieses Jahres weist einen Fehlbetrag von 78 Millionen Euro aus.

 Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern noch 35 Millionen Euro Gewinn gemacht. Das Unternehmen habe die Folgen von Werbe- und Konsumzurückhaltung nur teilweise auffangen können, hieß es.

Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten sank im ersten Quartal 2009 um rund acht Prozent von 3,8 Milliarden auf 3,5 Milliarden Euro. Der operative Gewinn halbierte sich in etwa von 253 Millionen auf 115 Millionen Euro. Konzernchef Hartmut Ostrowski hatte vor kurzem das größte Sparprogramm der Unternehmensgeschichte angekündigt. Die Kosten sollen um mehrere hundert Millionen Euro sinken.

“Bertelsmann geht weiterhin davon aus, dass die weltweite Wirtschaftskrise die konjunkturelle Entwicklung und damit auch die Geschäftsaussichten des Unternehmens belasten wird”, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag. Das erste Quartal gilt in der Medienbranche allerdings traditionell als das schwächste des Jahres. Bertelsmann hatte zuletzt Anfang 2007 einen Quartalsverlust verbucht. Damals hatten hohe Millionen-Zahlungen zur Beilegung des Rechtsstreits um die Musiktauschbörse Napster den Medienkonzern belastet.

Die schwachen Quartalszahlen sind laut den Unternehmensangaben teilweise auch auf das späte Osterfest in diesem Jahr zurückzuführen. Dadurch sei die Werbung rund um die Feiertage nicht im ersten Quartal zu verbuchen gewesen. “Die kommenden Monate werden bei Bertelsmann weiterhin im Zeichen strikter Kostendisziplin stehen, um die Auswirkungen der Krise auf das Geschäft zu minimieren”, hieß es weiter. Positive Impulse kämen aus dem Servicegeschäft, das eine steigende Nachfrage nach Outsourcing-Dienstleistungen verzeichne.

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