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Bertelsmann besiegelt Ausstieg bei Sony

Die Musikehe zwischen dem deutschen Medienkonzern Bertelsmann und dem japanischen Elektronikriesen Sony ist endgültig geschieden.

Der weltweit zweitgrößte Musikkonzern heißt künftig Sony Music Entertainment statt Sony BMG. Am 1. Oktober seien alle kartellrechtlichen Genehmigungen erteilt worden und der Kaufpreis von Sony an Bertelsmann geflossen, teilte Bertelsmann am Donnerstag mit. Sony übernahm Bertelsmanns 50-Prozent-Anteil für einen Gegenwert von weniger als eine Milliarde Euro.

Der Musikkonzern mit weltweit 6.000 Mitarbeitern hat einen jährlichen Umsatz von rund drei Milliarden Euro. Bertelsmann will nun unter seinem Markennamen BMG (Bertelsmann Music Group) ein eigenes Musikrechte-Management aufbauen. Rund 200 europäische Autoren und Künstler sollen künftig bei der Verwaltung und der Vermarktung ihrer Rechte unterstützt werden.
Den Katalog hatte sich Bertelsmann in den Vertragsverhandlungen zusichern lassen. Bertelsmann will damit nach eigener Auskunft dem Trend Rechnung tragen, dass sich Künstler mehr und mehr aus Verträgen mit klassischen Plattenfirmen verabschieden und stattdessen sich etwa an Vermarkter oder Event-Agenturen binden.

Die US-Popsängerin Madonna, die einen neuen Vertrag mit dem US-Konzertveranstalter Live Nation abschloss, ist das prominenteste Beispiel für diesen Weg. Die Musikindustrie mit der Produktion und dem Verkauf von CDs ist seit Jahren unter Druck, unter anderem weil Musik oft kostenlos und illegal im Internet heruntergeladen werden kann. Die gesamte Branche sucht nach Auswegen aus der Krise. Sony will etwa die stärkere Koppelung von Musik und Mobiltelefonen als neuen Vertriebsweg ins Auge fassen.

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