AA

Bernhard Kohl zum Team Volksbank?

Manager Thomas Kofler vom Team Volksbank fordert heute und morgen in den Heimrennen in Rankweil und Götzis zwei Siege. Und er ist am Tour-Dritten Bernhard Kohl dran.

Das Team Volksbank startet bei seinem Heimspiel, den Vorarlberger Radtagen, Samstag (17.30) und Sonntag (11) in Bestbesetzung. Für Glocknerkönig Gerrit Glomser, die Schweizer Topfahrer Andreas Dietziker und Florian Stalder sowie Lokalmatador Harald Morscher erhöht sich damit aber auch der Druck. Heute steht das Kriterium in Rankweil (65 km/100 Starter) auf dem Programm, am Sonntag der GP Götzis (175 km/160 Starter), das 7. Rennen der Tchibo Top-Rad-Liga 2008. Die NEUE wollte von Initiator Thomas Kofler, dem Manager des Volksbank-Teams, wissen, was er sich erwartet – und was er für kommendes Jahr plant.

NEUE: Mit dem bisherigen Saisonverlauf sind Sie alles andere als zufrieden?
Thomas Kofler:
So schlecht sind wir nicht unterwegs, aber es gibt noch einige Möglichkeiten, sich zu verbessern. Die Sachsen-Tour und gerade die Ö-Tour verliefen doch recht durchwachsen. Um ganz vorne mit dabei zu sein, haben wir noch viel zu tun. Wäre Gerrit nicht angeschlagen gewesen . . .

NEUE: . . . wäre er nicht „nur“ Glocknerkönig geworden?
Er hatte einen Muskelfasereinriss, da hat man erst nichts bei ihm gefunden. Zum Glocknerkönig krönte er sich mit irren Schmerzen – aber er ist drüber-gegangen.

NEUE: Was versprechen Sie sich von den Heimrennen?
Ganz einfach: zwei Siege. Es sind zwar Rekordteilnehmerfelder, aber da sind unsere Fahrer eben gefordert. Es geht schließlich auch um die Verträge für kommendes Jahr. Und noch ist niemand fix.

NEUE: Die Mannschaft wird 2009 sicher anders aussehen?
Wir haben heuer zwar Gerrit, der auf die Gesamtwertung fahren kann – wenn er denn fit ist –, wir werden aber sicher noch jemanden dafür holen. Aber man muss sagen, im Großen und Ganzen passt der Kader.

NEUE: Wie wäre es denn mit Bernhard Kohl? Was braucht es, um den Tour-Dritten zu holen?
Einen Sponsor. Einen großen. Aber er ist natürlich nicht uninteressant (lacht).

NEUE: Aber er ist ein Thema?
Ich sage es einmal so: Es muss schnell gehen, in zwei bis vier Wochen muss alles unter Dach und Fach sein. Wir sind vehement dran, und lassen nichts unversucht. Macht Gerolsteiner weiter, haben wir natürlich schlechte Karten. Aber sie könnten neu gemischt werden (sollte diese Woche kein Ergebnis bringen, hat sich der Rennstall-Chef von Gerolstein “ine letzte Deadline für Ende August”gesetzt. “anach geht nichts mehr” so Hans-Michael Holczer; Anmerk. d. Red.).

NEUE: Der Erfolg von Kohl hat die neuesten Dopingfälle bei der Tour zumindest in Österreich mehr als kompensiert.
Ich habe Bernhard Kohl immer auf der Rechnung gehabt. Ich weiß, was er kann. Für den Radsport in Österreich ist das eine Riesensache, diesen Hype gilt es auszunützen.

NEUE: Ihr Traum war immer, an der Tour mitzufahren. Ist es 2009 schon so weit?
Wir sind mit Sponsoren in intensiven Gesprächen. Mit der derzeitigen Mannschaft haben wir bei der Tour de France nichts verloren. Aber mit ein paar Verstärkungen sind wir konkurrenzfähig. Wenn wir uns auf Paris-Nizza konzentrieren, ist der Weg nicht mehr so weit.

NEUE: Fahrer, die immer noch auf unerlaubte Hilfsmittel setzen und erwischt werden, erschweren die Gespräche unnötig?
Es werden immer weniger, das hat man ja vor der Tour gesehen. Acht unserer Fahrer wurden letzte Woche im Training ­kontrolliert. Der UCI-Blutpass hat schon viel erreicht. Die es versuchen, werden erwischt. Da sticht einer den Berg rauf und drei Tage später ist er fällig. Es wird aber immer Unverbesserliche geben. Natürlich nicht nur im Radsport, die Leichtathletik und Gewichtheber sind wieder des Öfteren in den Schlagzeilen.

  • VOL.AT
  • Vorarlberg Sport
  • Bernhard Kohl zum Team Volksbank?