”Ich bin sicher, dass die große Mehrheit der Belegschaft mit ‘Ja’ stimmen wird”, sagte Berlusconi in einem Interview mit dem TV-Sender “Canale 5” am Freitag.
Der Premierminister appellierte an das Verantwortungsbewußtsein der Gewerkschaften. “Italien zählt noch zu den industriestärksten Länder der Welt und die Regierung arbeitet, damit das Land diese Position bewahrt. Daher unterstützen wir die Gewerkschaften mit starkem nationalen Verantwortungsbewusstsein”, kommentierte Berlusconi.
Die 5.500 Arbeitnehmer haben bis heute um 18.45 Uhr Zeit, sich über das Abkommen auszusprechen, das Fiat am 23. Dezember mit den gemäßigten Gewerkschaftsorganisationen unterzeichnet hatte. Am Freitag bildeten sich lange Schlagen vor den Wahllokalen, in denen gewählt wird. Mit einem Ergebnis der Abstimmung ist am Freitagabend nach 20.00 Uhr zu rechnen.
Für Investitionen in Höhe von 1 Mrd. Euro zur Herstellung eines neuen Jeeps des US-Partners Chrysler verlangt Fiat von der Belegschaft produktivitätssteigernde Konzessionen. Gefordert werden flexiblere Verträge, kürzere Pausen und längere Schichten. Sollte die Mehrheit dagegen stimmen, wird Fiat nicht in das Turiner Werk investieren. Fiat-Chef Sergio Marchionne erklärte, er werde die italienische Produktion in die USA, oder nach Kanada verlegen, sollte der neuen Kollektivvertrag abgelehnt werden.
Die Metallgewerkschaft FIOM bekräftigte ihren Appell an die Belegschaft, gegen das Abkommen zu stimmen. FIOM-Chef Maurizio Landini warf Fiat “Erpressung” vor. Unabhängig vom Ergebnis der Abstimmung werde FIOM dem Autobauer das Abkommen nicht unterzeichnen. “Die Befragung ist illegal, weil man die Rechte der Arbeitnehmer nicht einfach ausradieren kann. Wir wollen, dass Fiat in Turin investiert, weil wir arbeiten wollen. Das darf man aber nicht auf Kosten der Arbeiterrechte tun”, kommentierte Landini.
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