Berliner A100 eröffnet: Deutschlands teuerster Autobahnabschnitt in Betrieb

Der Bau des Abschnitts zwischen dem Autobahndreieck Neukölln und der Anschlussstelle Treptow verschlang mehr als 720.000.000 Euro – das entspricht einem Kilometerpreis von rund 225.000.000 Euro. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erklärte zur Eröffnung: "Die A100 ist die Hauptschlagader unserer Stadt – dieser Abschnitt wird die Wohngebiete entlasten.”
Tunnel, Brücken, Solarenergie
Der neue Abschnitt verläuft teilweise unterirdisch, führt bis zum Treptower Park und soll laut Planung die Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlasten. Die Bauarbeiten umfassten den Bau von 25 neuen Brücken, modernen Lärmschutzwänden, Rückhaltebecken für Regenwasser sowie die Integration von Solartechnik, die jährlich rund 84 Tonnen CO₂ einsparen soll.
Künftig sollen laut Autobahn GmbH täglich bis zu 180.000 Fahrzeuge den neuen Abschnitt nutzen.
Kritik von Umweltverbänden
Die Fertigstellung sorgt jedoch nicht nur für Zustimmung. Bereits am Vormittag gingen A100-Gegner auf die Straße. In der Nähe des Treptower Parks protestierten sie mit Plakaten, Megafonen und Trillerpfeifen gegen die weitere Verlängerung der Stadtautobahn.
Verena Graichen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland kritisierte: "Das Projekt ist vollkommen aus der Zeit gefallen – in anderen Städten werden Autobahnen abgerissen statt neu gebaut.” Statt in weitere Straßen solle Berlin besser in Radwege und den Ausbau des Straßenbahnnetzes investieren, um klimafreundliche Mobilitätslösungen voranzutreiben.
Wegner entgegnete den Vorwürfen mit den Worten: "Ich bin mir sicher, dass der ein oder andere Kritiker von dieser Verlängerung überzeugt sein wird und sieht, wie wichtig diese leistungsfähige Infrastruktur ist, wenn er sie erst einmal nutzt.”
Weiterbau geplant – Kosten über eine Milliarde
Der neu eröffnete Abschnitt ist Teil des 16. Bauabschnitts. Eine Fortsetzung ist bereits in Planung: Der 17. Abschnitt soll die A100 vom Treptower Park über Friedrichshain bis nach Lichtenberg verlängern. Laut Stadtverwaltung könnte dieser Bauabschnitt mehr als eine Milliarde Euro kosten.
Wegner betonte: "Der 16. Bauabschnitt macht nur richtig Sinn, wenn auch der 17. kommt. Nur dann kann die A100 ihren vollen verkehrlichen Nutzen entfalten."
(VOL.AT)
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