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Berlin Adler nach Nervenschlacht Europacup-Sieger!

©vienna.at/sportsshooter.at
Pattex Euro Bowl XXIV: In einem dramatischen, hochklassigen Footballspiel gewannen die Berlin Adler gegen die Raiffeisen Vikings mit 34:31 (7:7,10:14,14:7,3:3) und gewannen ihren ersten internationalen Titel.
Bilder vom Spiel
Video: Euro Bowl XXIV

Vikings zur Pause in Führung – 38 Punkte in der ersten Halbzeit
Perfekte Footballbedingungen auf der Hohen Warte: Sommerliche 32 Grad, blauer Himmel und eine Rekordkulisse von 5.500 Fans erwarteten die Spieler beider Teams im Endspiel der European Football League.

Die ersten Punkte des Spiels erzielten die Berlin Adler: Runningback Talib Wise lief aus 20 Yards Entfernung in die Endzone der Vikings. Die Antwort der Vikings ließ nicht lange auf sich warten: Chris James lief aus kurzer Distanz in die Endzone der Adler. Zuvor gab es jeweils einen Ballverlust auf beiden Seiten. Chauncey Calhoun fing einen Pass von Berlins Quarterback Kyle Callahan ab. Nur wenige Spielzüge später verlor Josiah Cravalho den Ball aus den Händen. Den Fumble konnten die Berliner sichern.

Für den Höhepunkt in der ersten Halbzeit sorgte Wikinger Mike Brannon. Er fing einen Pass von Callahan ab und trug das Ei über das gesamte Spielfeld retour. Durch diesen spektakulären Spielzug gingen die Vikings in Führung und sollten sie in der ersten Halbzeit nicht mehr abgeben. Für die weiteren Punkte der Wiener sorgte erneut Chauncey Calhoun: der Receiver sprintete an fünf Gegnern vorbei in die Endzone. Für die Gäste aus Berlin waren Receiver Thomas Emsländer und Kicker Benjamin Scharweit per Field Goal erfolgreich. Mit einer 21:17-Führung gingen die Wikinger in die Pause.

Berlin dreht Spiel im dritten Viertel
Der Beginn der zweiten Halbzeit verlief nicht nach dem Geschmack der Wikinger. Zuerst wurde der Angriff gestoppt und im Gegenzug gingen die Berliner in Führung. Runningback Talib Wise wuchtete sich aus kurzer Distanz in die Endzone der Gastgeber. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Das Laufspiel der Wiener funktionierte nicht wie geplant, daher mussten Pässe her – und Chauncey Calhoun: Nach einem Zuspiel von Vikings-Quarterback Chris Gross tanzte der Amerikaner drei Berlinern Knoten in die Beine und sorgte für die vielumjubelte Führung der Gastgeber – 28:24. Unmittelbar darauf antwortete Berlins Quarterback Callahan per Lauf selbst – die erneute Führung für Berlin, 28:31!

Dramatik pur im letzten Viertel
Das letzte Viertel wurde endgültig zur Nervenschlacht. Das Momentum verkam zur Nebensächlichkeit. Denn beide Finalisten hatte mehrere Male die Möglichkeit, dem Spiel die entscheidende Wende zu geben. Als Calhoun, der auf beiden Seiten des Balles agierte, eine Interception bis an die 11-Yard-Linie tragen konnte, schien die Partie zu Gunsten der Vikings entschieden. Doch die Offense biss sich an der Adler-Abwehr die Zähne aus, und es reichte nur zu einem Fielgoal und dem Ausgleich durch Peter Kramberger – 31:31. 

Anschließend war Berlins Runningback Talib Wise weder von der Vikings-Defense noch vom frenetischen Publikum auf der Hohen Warte zu stoppen. Die Adler kamen bis zur Mitte des Spielfelds, doch die Zeit wurde knapp. Eine Sekunde (!) vor Spielende versuchten die Deutschen das Unmögliche: Ein Fieldgoal aus 52 Yards! Kicker Benjamn Schaweit gelang der Kick seines Lebens – und er gewann das Eurobowl-Endspiel für die Berlin Adler. Mit dem 34:31-Sieg krönten sich die Berliner zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zum Europameister.

Spiel für die Geschichtsbücher
Eine Niederlage, die die Vikings schmerzt. Jedoch sollten die Wikinger auf diese Performance in der kommenden Saison aufbauen können. Die Euro Bowl XXIV erlebte mehrere Sieger. Die Berlin Adler als glücklichere zweier europäischer Topmannschaften. Und die Raiffeisen Vikings, die Werbung für ihren „österrreichischen Weg“ machten. Von Spielen wie diesen lebt die aufstrebende Sportart Football.

Chris Calaycay (Headcoach Raiffeisen Vikings): “Eine bittere Niederlage für uns. Natürlich wäre ich lieber auf der „anderen Seite“ und würde mich über den Sieg freuen. Aber das ist Football – so ist der Sport. Ich möchte meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Sie hat gekämpft und es hat um eine Sekunde oder 52 Yards nicht gereicht.”

Chauncey Calhoun (Raiffeisen Vikings): “Natürlich bin ich traurig, dass es heute nicht gereicht hat. Ähnlich wie gegen die Dragons haben wir heute einige Kleinigkeiten nicht so perfekt erfüllt wie der Gegner. Gratulation an die Berlin Adler! Sie sind ein verdienter Champion!”

Peter Kramberger (Raiffeisen Vikings): “Im Moment ist eine gewisse Leere im Kopf. Ich bin stolz auf die Mannschaft aber ich habe eine Leere im Kopf. Der Berliner Kicker hat wirklich einen sensationellen Job gemacht. Dem Druck in der letzten Sekunde stand zu halten ist nicht selbstverständlich.”

Shuan Fatah (Headcaoch Berlin Adler): “Ich bin sehr aufgewühlt. Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Bei den Siegen in der NFL Europa war ich ein Assistenztrainer. Aber heute war ich selbst verantwortlich. Ein großer Tag für das Footballprogramm der Berlin Adler.”

Talib Wise (Berlin Adler): “Ein unglaubliches Spiel! Wir sind am Ende die glücklichere Mannschaft. Großes Kompliment an die Vikings und das Publikum in Wien. Es war ein historischer Sieg für unser Programm. Den entscheidenden Kick wollte ich zuerst nicht sehen. Aber nach dem Timeout der Vikings habe ich ihn mir doch angesehen und bin jetzt einfach nur glücklich.”

Benjamin Scharwelt (Kicker – Berlin Adler): “Ich habe jetzt einige Momente benötigt um wieder „runter zu kommen“. Ich war vor dem Kick überhaupt nicht nervös. Ich war voll fokussiert und habe mich auf meine Aufgabe konzentriert. Glücklicherweise haben die Vikings ein Time Out genommen. Denn beim ersten Versuch bin ich sehr schlecht zum Ball gestanden.”

Video vom Spiel:

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Pattex Euro Bowl XXIV
Raiffeisen Vikings – Berlin Adler 31:34 (7:7,14:10, 7:7, 3:3)
Stadion Hohe Warte, 5.500 Zuschauer

Thomas Muck / Martin Ucik
In Kooperation mit sportreport.at

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