Der britische Premierminister Cameron entschuldigte sich im Namen der Regierung für die Fehler. Bei der Panik beim Cup-Match zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest waren 96 Fans ums Leben gekommen. Hunderte wurden verletzt. Wenn die Einsatzkräfte schneller gehandelt hätten, hätten mindestens 41 der Opfer überleben können. Dies wird in dem neuen Bericht betont, der von einer unabhängigen Kommission vorgelegt wurde.
Sie hatte über 18 Monate rund 450.000 Dokumente durchgesehen, die von der Regierung freigegeben worden waren. Festgestellt wurde auch, dass die Polizei aus Berichten Passagen entfernt hatte, die sie in negativem Licht darstellten. Cameron erklärte, es sei eine Schande für Großbritannien, dass es mehr als 20 Jahre gedauert habe, um die Fehler offenzulegen, die zu der Katastrophe beigetragen hätten.
Die Angehörigen hätten in den vergangenen Jahren doppelt gelitten: Einmal durch den Tod geliebter Menschen, und dann dadurch, dass diesen fälschlicherweise eine Mitschuld gegeben worden sei. Jetzt könnte es eine neue gerichtliche Untersuchung geben. Bisher wurden wegen des Unglücks nie Anklagen gegen Einzelpersonen oder Organisationen erhoben.
Nach dem Unglück waren die Fans von der Polizei und Medien als betrunken und aggressiv hingestellt worden. Neue Untersuchungen belegen, dass ein Großteil der Opfer keinesfalls zu viel Alkohol im Blut hatte. Zu den Ursachen des schwersten Unglücks der britischen Fußball-Geschichte wird seit langem neben polizeilichen Fehlern auch die damals übliche Stadion-Architektur mit hohen Gitterzäunen gezählt.
Zudem hatte die Polizei zu viele Menschen in den Block der Liverpool-Fans gelassen. Die meisten Opfer wurden in dem völligen überfüllten Stehplatzbereich zu Tode gedrückt oder erstickten.
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