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Bergrettung im Portrait

Die Mannschaft der Bergrettung St. Gallenkirch.
Die Mannschaft der Bergrettung St. Gallenkirch. ©Bergrettung St. Gallenkirch
Bergrettung St. Gallenkirch

Die Mannschaft der Bergrettung St. Gallenkirch ist eine eingeschworene Truppe. Wenn Not am Mann ist, sind sie da und helfen, bei Tag und Nacht ebenso wie bei Regen, Sturm und Kälte. Die Zahlen aus dem Bericht des vergangenen Jahres sind beeindruckend. 2.443 Stunden standen die 25 Mann der Ortsstelle im Einsatz. Das sind 116 Stunden pro Mitglied. Die Anfänge der Bergrettung St. Gallenkirch gehen zurück ins Jahr 1946. Als ein Hirte, der abgestürzt war, geborgen werden musste, beschlossen die Helfer einen eigenen Verein zu gründen. Heute steht die Bergrettung vor großen Herausforderungen. “Im Winter”, erzählt der Chef der Ortsstelle, Ignaz Ganahl, “liegt der Schwerpunkt beim Pistenrettungsdienst.” An Sonn- und Feiertagen haben jeweils zwei Mann Bereitschaft und helfen, wenn ein Unfall im Skigebiet gemeldet wird.
Lawinenkatastrophe 1999
Lawineneinsätze gehören zu den Standartaufgaben der Bergrettung. Mit Schrecken erinnert sich Hundführer Werner Waltl an die Lawinenkatastrophe 1999 in Gargellen. Als die Bergretter unter widrigsten Bedingungen die Unglücksstelle erreichen, bietet sich ihnen ein Bild des Grauens. Der obere Teil des Schafberghüslis ist völlig verschüttet. In stundenlanger Arbeit wird der Schnee Schicht für Schicht abgetragen, um zu den Verschütteten vorzudringen. Gegen 19 Uhr werden sie gefunden, doch die Frau ist bereits tot und ein Mann, der lebend geborgen werden kann, verstirbt in der Nacht. “Nach einem solchen Einsatz”, sind sich die Bergretter einig, “ist es ganz wichtig mit den Kameraden zu reden, um das Geschehene verarbeiten zu können.”
Nachwuchs gesucht
Mit 25 Mann steht die Bergrettung St. Gallenkirch personell recht gut da. “Ein paar Junge”, so der Bergrettungschef, “könnten wir jedoch gut brauchen.” Die Ausbildung eines Bergretters dauert zwei bis drei Jahre. Nach einem 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs müssen ein zweitägiger Felskurs sowie ein Winter- und ein Eiskurs absolviert werden. Gute Kletterkünste sind nicht unbedingt Voraussetzung für diesen Job. Die Bergrettung wird über den Rettungsfonds finanziert. Während dieses Geld im Normalfall reicht, muss bei größeren Anschaffungen auch in die Mannschaftskasse gegriffen werden. Um wieder Geld in die Kasse zu spülen, veranstaltet die Ortsstelle St. Gallenkirch zusammen mit Gaschurn seit 40 Jahren die Silvretta Gebirgswanderung.

Gortipohl Nr. 47a,St. Gallenkirch, Austria

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