Johanna Piringer hat eine Saison hinter sich, wie sie im Nachwuchssport nur selten gelingt. Die junge Mountainbikerin vom RV DJ’s Bikeshop Hard dominierte die U17-Klasse im Austria Youngsters Cup nach Belieben.
Acht von elf Rennen konnte sie für sich entscheiden. Am Ende standen 630 Punkte auf dem Konto der Fußacherin, über 100 mehr als bei der Zweitplatzierten. Spätestens beim Heimrennen am Dornbirner Zanzenberg Anfang Mai war klar: Hier fährt ein Ausnahmetalent.
"Die Mountainbikesaison ist jetzt vorbei und ich bin wirklich sehr zufrieden", sagt Piringer im Rückblick. Zufrieden darf sie sein. Neben dem nationalen Titel sammelte sie auch international Medaillen: Silber im olympischen Cross-Country und Bronze im Team Relay bei der Jugend-EM im schwedischen Jönköping. Beim European Youth Olympic Festival (EYOF) in Skopje war sie ebenfalls am Start – im Zeitfahren und im Straßenrennen.

Abschied von der Jugendklasse
Mit dem Triumph im Youngsters Cup verabschiedet sich Piringer aus der U17. Ab sofort misst sie sich mit der europäischen Spitze der Juniorinnen. Dass sie dazu bereit ist, steht außer Frage. Piringer wirkt fokussiert, ehrgeizig, aber auch reflektiert. "Die Jugend-EM und das EYOF waren super Erlebnisse. Auch wenn ich schon ein paar Europameisterschaften gefahren bin, waren die beiden EM-Medaillen ein schöner Abschluss meiner Zeit in der Jugendklasse."
Jetzt blickt sie nach vorne. Cyclocross, die "Winterdisziplin" des Radsports, steht auf dem Programm. Schon am kommenden Wochenende fährt sie in Italien um ein Ticket für die U23-EM in Belgien.
Im Jänner folgen die Österreichischen Meisterschaften in Bludenz, wo Piringer in der Juniorinnen-Klasse an den Start geht. Cyclocross ist mehr als nur ein Ausgleich: "Es ist eine Mischung aus allem – das Rad erinnert an ein Renn- oder Gravelbike, die Strecke eher ans Mountainbiken", erklärt sie.

Olympia 2030 – ein Ziel, kein Traum
Was bei anderen wie eine ferne Vision klingt, formuliert Johanna Piringer klar: "Ich möchte es zu den Olympischen Spielen 2030 schaffen." Dass Cyclocross bei den Winterspielen 2030 erstmals olympisch wird, ist mehr als wahrscheinlich. Für Piringer ist das eine Tür, die sie unbedingt durchschreiten will.
Der heimische Radsportverband glaubt an sie. Gemeinsam mit dem Team Vorarlberg wurde vor zwei Jahren ein Development-Team ins Leben gerufen, um Talente wie sie auf dem Weg in den Profisport zu begleiten. Ob sie langfristig beim Mountainbiken bleibt oder doch aufs Rennrad umsattelt, ist noch offen: "Mountainbiken macht mir sehr viel Spaß, aber es ist schwieriger, ein Team zu finden. Ich überlege noch, worauf ich mich in Zukunft fokussiere."

Eine Saison für die Geschichtsbücher
Der Austria Youngsters Cup 2025 war nicht nur Johannas Bühne. Auch andere Vorarlberger Talente überzeugten: Rosa Agnes Kostelac (RV Dornbirn) wurde Achte in der U17, ihr Teamkollege Paul Freuis holte bei den Burschen Platz zwei, Jonathan Geiger (ebenfalls RV Dornbirn) Rang sechs. In der U15 glänzte RV Dornbirn-Fahrer Finn-Jakob Hämmerle mit Rang zwei, Pius Piringer – Johannas Bruder – wurde Vierter. Dazu kamen zahlreiche weitere Top-Ten-Platzierungen von Ida-Sophia Schneider, Lena Albrich, Laura Salzmann (alle RV Dornbirn) und Leo Burgard (MTB-Team Hohenems).
(VOL.AT)
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