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Benko wegen betrügerischer Krida in Innsbruck vor Gericht

Strafprozess gegen René Benko: Justiz rollt Signa-Fall auf
Strafprozess gegen René Benko: Justiz rollt Signa-Fall auf ©APA
Am 14. und 15. Oktober steht Ex-Signa-Chef René Benko in Innsbruck vor Gericht. Der Unternehmer ist wegen des Verdachts auf betrügerische Krida angeklagt.

Der gefallene Tiroler Signa-Gründer René Benko muss sich im Rahmen eines ersten Strafprozesses am 14. und 15. Oktober in Innsbruck wegen des Vorwurfs der betrügerischen Krida verantworten. Der Prozess wird vor einem Schöffengericht im Schwurgerichtssaal des Innsbrucker Landesgerichts verhandelt. Die Anklage geht von einer Schadenssumme von 660.000 Euro aus. Benko drohen im Fall einer Verurteilung ein bis zehn Jahre Haft.

An den beiden anberaumten Verhandlungstagen werde jeweils ab 9.00 Uhr verhandelt, hieß es. Am ersten Verhandlungstag ist die Verhandlung bis 18.00 Uhr angesetzt, am zweiten Tag bis 20.00 Uhr. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, im Rahmen seiner Insolvenz als Einzelunternehmer die Befriedigung von Gläubigerforderungen verhindert bzw. geschmälert zu haben, indem er Vermögenswerte beiseite geschafft haben soll. Benko bestritt stets sämtliche Vorwürfe.

©APA/EXPA/JOHANN GRODER

Die Anklage betreffe einerseits die Miet- und Betriebskostenvorauszahlung in Höhe von 360.000 Euro für die Anmietung eines Hauses, die wirtschaftlich und sachlich unvertretbar gewesen sein sollen, sowie eine Schenkung in der Höhe von 300.000 Euro an Angehörige, hieß es. Benko habe die Zahlungen demnach bereits unter dem Eindruck zunehmender Zahlungsschwierigkeiten und einer absehbaren Konkurseröffnung geleistet.

Bei dem Haus handelt es sich anscheinend um Benkos Villa auf der Innsbrucker Hungerburg – der zweiten größeren Bleibe des Signa-Pleitiers in seiner Heimatstadt neben jener im Stadtteil Igls. Benko soll laut den Ermittlern nur wenige Wochen vor der Pleitewelle in der Signa-Gruppe im Oktober ebenjene 360.000 Euro an die RB Immobilienverwaltungs GmbH & Co. KG überwiesen haben, die als Eigentümerin der Villa firmiert, hieß es in Medienberichten. Dabei sei die Villa zu diesem Zeitpunkt wegen eines Wasserschadens nach einem Hangrutsch unbewohnbar gewesen.

Bei der Schenkung von 300.000 Euro an Angehörige dürfte es sich laut Medienberichten um ein Geschenk an Benkos Mutter vom November 2023 – rund um die Insolvenz der Signa Holding – gehandelt haben.

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(APA)

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