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"Bella Ciao": Kleine Revolution am Vorarlberger Landestheater

Sieht gemütlich aus, hat aber Kraft: Bürgerinnenchor mit einem Auftritt vor dem eigentlichen Abend im Vorarlberger Landestheater
Sieht gemütlich aus, hat aber Kraft: Bürgerinnenchor mit einem Auftritt vor dem eigentlichen Abend im Vorarlberger Landestheater ©Sams
Mit "Bella Ciao" ist das Vorarlberger Landestheater am Freitag in einen außergewöhnlichen Theaterherbst gestartet.

Es war ein Abend mit revolutionären Liedern und Texten - präsentiert durch das Ensemble und den BürgerInnenchor. Die Mischung war sehr bunt, der Protest breit - und kam vermutlich deswegen nicht an. Das Publikum hatte trotzdem große Freude an der Performance.

Intendantin Stephanie Gräve übernahm die Begrüßung, trug Mundschutz und wies auf die aktuelle Situation im Theater hin. Im Zuschauerraum gab es Abstand zwischen den Gästen. Vereinzelt trugen die Besucher auch während der Vorstellung eine Maske, auch weil Gräve darum gebeten hatte, sich beim Applaus zu schützen.

Von Biermann über Wecker bis Cohan

Die Auswahl der Lieder reichte von Wolf Biermann bis zu Konstantin Wecker, von The Cranberries bis zu Tracy Chapman und von Hannes Wader bis Leonhard Cohen. Die Themen waren dadurch auch sehr vielfältig - aber darin lag auch die Schwäche des Abends. Die vielen Themen, auf die die Kritik zielte, machte am Ende die Wirkung stumpf. Was blieb, war aber trotzdem: ein gut gemachter, unterhaltsamer Liederabend.

Denn musikalisch gesehen darf man die Eröffnung der Saison als sehr gelungen betrachten, die Schauspieler schlugen sich ausgezeichnet und vor allem die Musiker, unter anderem Martin Grabher und Oliver Rath, zeigten sich von ihrer besten Seite. Der BürgerInnenchor konnte die Bühnenprofis an verschiedenen Stellen durchaus verstärken. Diese Initiative ist lobenswert und man darf auf weitere Einsätze gespannt sein. Trotzdem: Dass keine Profis am Werk sind, war vereinzelt doch hörbar. Hier wäre etwas mehr Präzision gefragt.

Bejubelter Saisonstart

Das Fazit: Die Revolution war eher zahnlos, aber das nach Kultur hungernde Publikum zeigte sich trotzdem sehr zufrieden und bejubelte den Start in die Saison.

(APA)

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