König Albert II. nahm das Rücktrittsgesuch an, wie belgische Medien berichteten. Der König will zunächst mit den Fraktionschefs im Parlament und den Parteichefs beraten. Es gilt als sicher, dass der flämische Ministerpräsident Yves Leterme, dessen Christdemokraten die Wahl gewonnen haben, vom König den Auftrag zur Regierungsbildung erhält.
Nach dem am Montag veröffentlichten Endergebnis kommen die flämischen Christdemokraten auf 30 von 150 Sitzen im Abgeordnetenhaus. Zweitstärkste Kraft sind die wallonischen Liberalen, die die von mehreren Korruptionsskandalen gebeutelten frankophonen Sozialisten überholten.
Christdemokraten und Liberalen aus beiden Landesteilen – Flandern und Wallonien – verfügen im Parlament über eine Mehrheit von 81 Mandaten. Sollte Leterme eine umfangreiche Verfassungsänderung anstreben, bräuchte er eine Zweidrittelmehrheit im Parlament und eine Koalition mit mindestens drei Blöcken, etwa Christdemokarten, Sozialisten und Liberale. Der rechtsextreme Vlaams Belang büßte trotz leichten Zugewinnen ein Mandat im Parlament ein und hat nunmehr 17 Abgeordnete.
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