Ein Neunjähriger verschwand am Freitagabend in der nahe Lüttich gelegenen Stadt Verviers und wurde am Samstag verletzt, gefesselt und geknebelt auf einem Feld gefunden.
Ein 21-jähriger Mann, der sich als Freund der Familie bezeichnete, gestand nach Angaben der Ermittler vom Sonntag, das Kind entführt zu haben. Der Festgenommene habe aber abgestritten, den Neunjährigen verletzt oder einen sexuellen Übergriff geplant zu haben. Die Ermittler werfen ihm vor, den Buben auf das Feld nahe Verviers gebracht und ihn dort auf den Kopf geschlagen zu haben, nachdem er sich geweigert habe, sein Hemd auszuziehen.
Hinweise auf sexuelle Misshandlung gebe es nicht, erklärte die Polizei. Auf dem Computer des Verdächtigen sei jedoch Material mit pädophilem Inhalt sichergestellt worden. Auch hätten die Ermittler in der Wohnung ein Klebeband der Art gefunden, mit dem das Opfer gefesselt worden war. Dass der Bub schwer verletzt auf dem Feld zurückgelassen worden sei, deute darauf hin, dass der Angreifer Angst bekommen habe und geflohen sei.
Die Polizei leitete nach der Vermisstenmeldung der Mutter am Freitagabend eine große Suchaktion ein. Ein Landwirt fand den Kleinen schließlich in dem Feld rund zehn Kilometer außerhalb der Stadt. Der Bub wurde ins Krankenhaus gebracht.
Der Fall löste in Verviers große Besorgnis aus, nachdem erst vor zweieinhalb Wochen die Leichen von zwei vermissten Mädchen in der nahe gelegenen Stadt Lüttich gefunden worden waren. Diese Tat ist noch nicht aufgeklärt. Der seit dem 13. Juni inhaftierte Verdächtige weist weiterhin jede Verantwortung für den Tod der Stiefschwestern Nathalie und Stacy zurück.
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