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Beitl leitet interimistisch Volkskunde Museum

Das Wiener Volkskunde Museum hat eine neue Leitung. Nachdem die bisherige Direktorin Margot Schindler per Ende März in Pension gegangen ist, hat ihr bisheriger Stellvertreter Matthias Beitl die interimistische Leitung übernommen. Der Direktionsposten habe öffentlich noch nicht ausgeschrieben werden können, schilderte Beitl heute im Gespräch mit der APA.


Dagegen hat der Verein für Volkskunde mit Wolfgang Maderthaner, dem Generaldirektor des Staatsarchivs, einen neuen Präsidenten. Beitl ist dort nun Generalsekretär. Unabhängig von den Personalentscheidungen plant das Volkskundemuseum demnächst einen neuen, zeitgemäßeren Web- und Facebook-Auftritt.

Das operative Budget des Hauses betrage derzeit 400.000 Euro, sagte Beitl, der einen zunehmenden Rückzug des Kulturministeriums gegenüber dem bis 2000 wie ein Bundesmuseum, seither wie schon bei der Gründung 1895 wieder als Vereinsmuseum geführten traditionsreichen Haus beklagte. “Wenn wir nur das Doppelte bekämen, könnten wir an die Stadt Wien Miete zahlen und die müsste sich im Gegenzug dann um die Erhaltung des Hauses kümmern.”

Der bauliche Zustand des barocken Gartenpalais Schönborn, in dem das Museum seit 1920 untergebracht ist, ist beklagenswert. Man habe vor einiger Zeit kalkuliert, dass mit einer Investition von 5 bis 6 Mio. Euro das Museum “komplett, inklusive Dachausbau” instandzusetzen wäre, so Beitl, der ein anderes Konzept in der Ankündigung des Völkerkundemuseums, sich in “Weltmuseum Wien” umzubenennen, wiedererkannt hat: Unter diesem Namen sei eine Zusammenlegung von Volks- und Völkerkundemuseum diskutiert und vorgeschlagen worden. Dies sei von den beteiligten Fachleuten beider Museen nicht nur als inhaltlich logisch empfunden worden, sondern hätte auch zu einer europaweit einmaligen gemeinsamen Sammlung geführt. Der Letztvorschlag sei jedoch am mangelnden politischen Willen gescheitert, dem Museum finanzielle, räumliche und inhaltliche Hoheit zuzugestehen, so Beitl.

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