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Bei Diamond Aircraft droht Personalabbau

Flugzeugbauer Diamond Aircraft und Motorenher­steller Austro Engine haben "eine nicht unbeträcht­liche Anzahl" von Mitarbeitern im Frühwarnsystem des AMS zur Kündigung angemeldet.

Insgesamt handle es sich um 184 Personen (117 Arbeiter und 67 Angestellte) der Firmen aus Wiener Neustadt/NÖ, sagte Johannes Steiner, ÖGB-Regionalsekretär Metall-Textil-Nahrung, am Donnerstag auf Anfrage.

Demnach habe Diamond Aircraft Industries 63 Arbeiter und 36 Angestellte im Frühwarnsystem angemeldet, Diamond Maintenance 31 Arbeiter und 13 Angestellte. Bei Austro Engine seien es 23 Arbeiter und 18 Angestellte, so Steiner. Seitens des AMS Wiener Neustadt gab es keine Auskünfte über die Anträge. Er dürfe “aus datenschutzrechtlichen Gründen” nichts sagen, erklärte Geschäftsstellenleiter Bernhard Eisner.

Die Auftragslage bei dem heimischen Flugzeughersteller werde 2009 um mehr als die Hälfte sinken, sagte Diamond Aircraft-Geschäftsführer Christian Dries laut ORF Niederösterreich. Dies sei eine Konsequenz der weltweiten Wirtschaftskrise. In Wiener Neustadt seien bisher durchschnittlich 370 Flugzeuge pro Jahr produziert worden. 2009 würden es nur noch 130 sein, so Dries.

Die Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung (GMTN) und die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) kritisierten am Donnerstag die geplanten Kündigungen beim Flugzeughersteller Diamond Aircraft. Der Landessekretär der GMTN-NÖ, Markus Wieser, und der Regionalgeschäftsführer der GPA-djp-NÖ, Peter Stattmann, bedauerten außerdem, dass nicht, “wie derzeit in vielen Betrieben, die von der Wirtschaftskrise negativ betroffen sind”, über Modelle wie Kurzarbeit verhandelt worden sei.

Das Unternehmen in Wiener Neustadt besitze keinen Betriebsrat, so die Gewerkschaften. Der Fall Diamond Aircraft “zeigt eindrucksvoll die Wichtigkeit gesetzlich legitimierter Belegschaftsvertreter”, die gerade in Krisensituationen für die betroffene Belegschaft Lösungen, sei es in Form von Sozialplänen oder Kurzarbeitsmodellen, mit der Firmenleitung sozialpartnerschaftlich verhandeln könnten, stellten Wieser und Stattmann fest.

 

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