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"Beharrlicher Visionär Bill Gates"

Lindau (VN) -  Microsoft-Gründer Bill Gates darf sich mit einem neuen Ehrenamt schmücken. Für seine Verdienste um Forschung und Bildung wurde der 56-Jährige in den Ehrensenat der Lindauer Nobelpreisträger-Tagung aufgenommen.
Bill Gates in Lindau
Bill Gates kommt nach Lindau
Bill Gates zu Besuch in Lindau
„Ich glaube, dass das Potenzial für neue wissenschaftliche Durchbrüche sehr groß ist“, sagte Gates bei der gestrigen Eröffnung der 61. Nobelpreisträger-Tagung. Der Milliardär appellierte an die entwickelten Länder, die Bedürfnisse der Ärmsten in der Welt zu berücksichtigen und mehr in die Wissenschaft zu investieren.

Beeindruckender Auftritt

Der Vorsitzende der Lindauer Stiftung, Wolfgang Schürer, bezeichnete die unternehmerische Leistung von Gates als einzigartig und sein wohltätiges Engagement als vorbildlich. „Bill Gates hat die Welt, in der wir leben, fundamental verändert“, meinte Schürer. Beeindruckt vom Auftritt des Microsoft-Chefs zeigten sich auch rund 570 Studenten aus der ganzen Welt, die eine Woche lang an den Diskussionen und Tagungen der Nobelpreisträger teilnehmen dürfen. Sie wurden aus mehr als 20.000 Bewerbern ausgesucht. Einer der Bevorzugten ist Mathias Zech aus Bregenz.

Inspirierende Rede

Der studierte Mediziner arbeitet derzeit wissenschaftlich am University College in London. „Die Eröffnung dauerte zwar nur zwei Stunden, aber schon diese Zeit war sehr inspirierend“, sagte der 27-Jährige den VN. Bill Gates beschrieb Mathias Zech als „sehr sympathische Erscheiung“. Mitunter habe er fast schüchtern gewirkt. Umso eindrücklicher ist laut Zech aber seine Rede ausgefallen, in der es um die globale Gesundheit und die Probleme damit ging.

„Ich freue mich schon sehr auf die kommenden Tage“, so der Jungwissenschafter. Für die Weltgesundheit, das zentrale Thema der heurigen Nobelpreisträger-Tagung, setzt sich auch die „Bill & Melinda Gates Stiftung“ ein. Bis zum 1. Juli wollen 23 Nobelpreisträger aus Medizin und Chemie mit den 570 Nachwuchswissenschaftern aus 77 Ländern in Lindau über die Entwicklung dringend nötiger Medikamente und neue Ergebnisse aus der Genetik diskutieren.

Neue Antibiotika

Viele der jungen Forscher kommen aus Entwicklungsländern, wo Infektionskrankheiten wie Aids, Malaria und Tuberkulose die Menschen bedrohen. Auch deshalb werden Ansätze für neue Antibiotika ein wichtiges Thema der Lindauer Tagung sein. Denn immer öfter wirken diese einst als Geheimwaffe gefeierten Mittel nicht mehr und immer mehr Bakterienstämme erweisen sich als resistent gegen die Behandlung mit Medikamenten.

Neben Bill Gates wurde auch der Gründer des Verbier Musikfestivals in der Schweiz, Martin Engstroem, geehrt. Die beiden Unternehmer seien nicht nur Visionäre, sondern hätten ihre Visionen mit Beharrlichkeit umgesetzt, betonte Wolfgang Schürer. Erstmals laden die Organisatoren der Tagung auch 17 Lehrer ein. Sie werden für ihr besonderes Engagement bei der Vermittlung von naturwissenschaftlichem Wissen ausgezeichnet.

Mitglieder des Ehrensenats

Josef Ackermann, José Manuel Barroso, Ernesto Bertarelli, Christof Bosch, Bundespräsident a. D. Roman Herzog, Dr. h. c. Klaus Jacobs (†), Henning Kagermann, Malcolm Knight, Pamela Mars Wright, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Joachim Milberg, Bundespräsident a. D. Johannes Rau (†), Annette Schavan, Shri Kapil Sibal, HRH Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn, Edmund Stoiber, Erwin Teufel, Daniel Vasella, Ernst-Ludwig Winnacker, Martin Winterkorn

dpa, VN-MM

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