Ein besonderer Mensch am Berg
Normalerweise wird bei „Begegnung am Berg“ gewandert. Diesmal nicht. Aus gutem Grund: Anton Pfanner ist in seiner Mobilität eingeschränkt. Doch wer ihm zuhört, merkt schnell – dieser Mann ist in anderer Hinsicht weit gekommen. Oben auf der Alphütte oberhalb von Hohenems spricht der 68-Jährige mit klarer Stimme über ein Leben, das geprägt ist von harter Arbeit, Liebe zur Natur und der Überzeugung, dass gute Schutzkleidung Leben retten kann.
„Ich bin in Klaus aufgewachsen, mit Tieren, mit der Natur – das hat mich geprägt“, erzählt Pfanner. Schon früh half er am Hof, kannte den Kreislauf vom Acker bis zum Stall. „Die Natur ist nicht nur schön, sie ist auch streng. Da musst du lernen, Verantwortung zu übernehmen.“
Von der Leidenschaft zum Lebenswerk
Pfanner ist gelernter Stricker und Wirker – ein Beruf, den es in der Form heute kaum mehr gibt. Seine Leidenschaft aber galt immer dem Praktischen. „Ich habe gewusst, was man draußen im Wald braucht. Und was passieren kann, wenn’s fehlt.“ Aus dieser Erfahrung entstand sein Unternehmen.
Was 1989 klein begann, ist heute international gefragt. Pfanner Schutzbekleidung steht für höchste Sicherheitsstandards – von Forst- und Jagdbekleidung bis hin zur Ausrüstung von Rettungsteams. Kunden kommen aus Kanada, Neuseeland, Japan – und natürlich aus dem Ländle.
Ein Fest für die Region
Das 35-Jahr-Jubiläum war mehr als eine Firmenfeier. Tausende kamen nach Koblach – mehr als der Ort Einwohner zählt. „Das war eine große Überraschung“, sagt Pfanner gerührt. Prominente Gäste wie der Vorarlberger Landtagspräsident Christian Gantner und Vertreter der Forstwirtschaft waren ebenso dabei wie das internationale Holzfäller-Nationalteam und ein Weltrekord-Schnitzer.
Besonders berührend: eine persönliche Hymne auf Toni, die für ihn komponiert wurde. Darin heißt es: „Ein Visionär ohne Rast und Druck. Er verfolgt sein Ziel ohne Kompromiss.“ Wer ihm zuhört, versteht schnell, wie treffend das ist.
Soziales Engagement statt Profitgier
Was Pfanner besonders auszeichnet, ist sein soziales Denken. Zahlreiche Bauteile für die beliebten Protos-Helme werden in Kooperation mit Einrichtungen wie der Lebenshilfe gefertigt. „Heimarbeit für schwerst eingeschränkte Menschen – das geht, wenn man Qualität nicht als Ausrede, sondern als Anspruch sieht.“
Auch in der Firma selbst ist Zusammenarbeit kein Schlagwort, sondern gelebte Realität. Seit kurzem hat Pfanner die Geschäftsführung an ein Dreierteam übergeben: Sohn Bernd, Hannes Böckle und Sebastian Metzler führen das Unternehmen nun gemeinsam weiter.
Ein Familienmensch mit Herz
Privat ist Pfanner ein ruhiger, geerdeter Mensch. Seit bald 48 Jahren ist er mit seiner Frau Brigitte verheiratet, die er nach einer Schulter-OP im Krankenhaus kennengelernt hat. Gemeinsam haben sie vier Kinder – und mittlerweile auch Enkelkinder. „Familie ist mein Lebensmotor“, sagt er leise, aber bestimmt.
Was bleibt
Anton Pfanner hat mit seiner Arbeit nicht nur ein Unternehmen aufgebaut, sondern eine Haltung geprägt: Sicherheit beginnt beim Menschen – und sie endet nicht beim Helm. Mit seinem Pioniergeist, seinem regionalen Engagement und seinem feinen Humor ist er ein Vorbild, das weit über das Ländle hinausstrahlt.
Er selbst bleibt bescheiden: „Es war ein guter Traum – und ich hoffe, er geht noch ein bisschen weiter.“
Quelle: LÄNDLE TV
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