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Beate Schrott setzt sich nach schwerer Zeit hohe Ziele

Hürdensprinterin Beate Schrott hat sich nach einigen Rückschlägen für das Olympiajahr sehr viel vorgenommen. Die 28-Jährige möchte nicht nur ihren österreichischen Rekord aus dem Jahr 2012 verbessern, sondern in Rio de Janeiro wie schon vor vier Jahren in London auch ins Olympia-Finale kommen. Zuletzt arbeitete sie mit ihrer Trainingsgruppe intensiv in Florida.


“Das große Ziel heuer ist, dass ich Bestleistung renne. Natürlich will ich wieder ins Finale und träume auch von einer Medaille. Man muss sich hohe Ziele setzen”, betonte Schrott am Mittwoch vor Journalisten in Wien.

Nach ihrem Verletzung-Out bei der WM 2015 und einer siebenwöchigen Zwangspause hat Schrott in der Vorbereitung auf die Olympiasaison mehrere Trainingslager absolviert. Insgesamt war die Niederösterreicherin 17 Wochen in Übersee. Zuletzt arbeitete sie mit ihrer international hochkarätig besetzten Trainingsgruppe um Coach Rana Reider (USA) im letzten Block vor dem Saisoneinstieg sechs Wochen in Florida.

Ihr bisher längstes Trainingslager mit wöchentlich zehn Einheiten sei zwar hart gewesen, spätestens im Sommer will Schrott aber die Früchte ernten. “Es war sehr intensiv und es ist viel weitergegangen, im Kraftbereich und auch über die Hürden. Jetzt wird das Training sukzessive reduziert, die Form sollte dann in nächster Zeit kommen”, erzählte sie anlässlich ihres einwöchigen Heimataufenthaltes.

Nach einigen Tiefs mit Verletzungen seit den Sommerspielen 2012 sei sie nun glücklicherweise wieder topfit. “Es war eine sehr schwere Zeit für mich. Es gab Phasen, wo meine Mutter gesagt hat, es ist gescheiter, du lässt es bleiben. Aber ich wollte es nicht lassen, ich mache den Sport einfach zu gerne. Sicher ist es manchmal hart, aber ich glaube, ich habe mehr drauf als 12,80. Ich glaube, ich habe noch nicht alles gezeigt”, so Schrott.

Am Muttertag geht es für sie gemeinsam mit ihrer Mama, einer ehemaligen Mehrkämpferin, weiter in ihren Europa-Stützpunkt nach Arnheim. Dort, wo auch die niederländische Topsprinterin Dafne Schippers trainiert, will sie sich den Feinschliff für die ersten Wettkämpfe im Mai holen. Mit der Teilnahme an zunächst kleineren Meetings wie in Hoorn (NED/14. Mai) und St. Pölten (26. Mai) soll die Annäherung an die Topform vorangetrieben werden.

Ein Zwischenziel auf dem Weg zu Olympia ist Anfang Juli die EM in Amsterdam. “2014 in Zürich war ich nicht fit, bin im Vorlauf ausgeschieden. Dieses Resultat möchte ich in jedem Fall vergessen machen.” Im Lauf der Saison will sie sich mit Topzeiten auch wieder für die Diamond League (letzte Teilnahme 2013) empfehlen, die am Freitag in Doha beginnt.

Das eigentliche Saisonziel sei aber die Verbesserung ihrer Bestzeit von 12,82 Sekunden aus dem Juli 2012 in Luzern. “Mit 12,92 im Vorjahr bin ich davon nicht weit weg. Ich gehe davon aus, dass es heuer noch besser wird. 12,70 war immer ein Traum von mir. Es ist vieles möglich, man muss an sich glauben”, betonte die EM-Dritte von 2012.

Diese Bronzemedaille hatte sie aufgrund der nachträglichen Dopingdisqualifikation einer Türkin erst im Vorjahr mit drei Jahren Verspätung erhalten. Nicht nur deshalb wolle sie das Gefühl, eine Medaille auf der Bahn zu erringen, in ihrer Karriere unbedingt auch noch einmal erleben. “Ich weiß, dafür muss alles perfekt rennen. Aber darauf trainiere ich seit vier Jahren hin.”

In Florida ist sie auch der Russin Darja Klischina begegnet, die wie alle anderen russischen Leichtathleten seit mehreren Monaten von allen internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen ist. Ob diese wegen des massiven Dopingskandals in Russland ausgesprochene Sperre bis über die Sommerspiele hinaus andauern sollte, darüber ist Schrott zwiegespalten. “Natürlich bin ich gegen Doping und dafür, dass Schuldige gesperrt werden. Es würde leider auch solche treffen, die unschuldig sind, aber eben auch nicht Unschuldige.” Die Entscheidung über die mögliche Aufhebung der Sperre durch den Weltverband fällt am 17. Juni in Wien.

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