ÖBB plant Kahlschlag bei Nebenbahnen
In diesem Konzept fehle etwa die Franz-Josefs-Bahn nach Gmünd ebenso wie die Strecke von Wien nach Krems. Der angedachte Kahlschlag bei den Nebenstrecken betreffe aber alle Bundesländer, so das Magazin. Das Konzept stamme von Vertretern der Holding AG und der Infrastruktur AG unter der Leitung der Netz- und Streckenentwicklungs GmbH, die Vorstände seien ebenso informiert wie Finanz- und Infrastrukturministerium.
“Schiene soll nur dort angeboten werden, wo ein Fit von Angebots- und Nachfragemerkmalen besteht”, soll Kern der Pläne lauten. Ziel sei die “Anpassung der Anlagemenge (Strecken, Haltestellen, Bedienstellen) an die Marktnachfrage.” Strecken, auf denen nicht mindestens 60 Stundenkilometer Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht werde, sollen demnach nicht ausgebaut, sondern aufgegeben werden.
Stundentakt im Personenfernverkehr solle es nur mehr von 8.000 Fahrgästen pro Tag aufwärts geben, Zweistundentakt ab 4.000 Personen. Elektrifizierungen sollen nur mehr im Fall von dringenden Lückenschlüssen stattfinden. Eine Nebenstrecke solle nur noch dann bedient werden, wenn an der Endstelle “zumindest zweihundert Aus- und Einsteiger pro Tag” vorhanden sind.
Zahlreiche “Projekte mit Potenzial für Reduzierung” werden aufgelistet – was laut “trend” einem Investitionsstopp gleich kommt. So werde es laut “Zielnetzdefinition 2025+” die geplante Zweigleisigkeit auf der Schnellbahn nach Hollabrunn nicht geben, ebenso nicht nach Krems. Eine Verlängerung der innerstädtischen Schnellbahnlinie S45 entfalle aufgrund geringen Fahrgastpotenzials. Im Papier heiße es generell: “Vorhaben, auf Strecken, auf denen gemäß Strategie eins kein Personenverkehr mehr angeboten werden soll, entfallen.”
Beim Projekt “Railjet” berichtet das Magazin von “Kinderkrankheiten”. ÖBB-Personenverkehrsvorstand Gabriele Lutter gestehe technische Probleme (Klimaanlage, Türstörungen) ein. “Wir haben jede Woche intensive Sitzungen mit Siemens, wo diese Fragen strukturiert werden”, wird Lutter zitiert. Auch spontane, ungewollte Notbremsungen auf freier Strecke seien in den ersten Monaten des Betriebes vorgekommen, die verantwortliche Software werde nachgerüstet. Siemens-Sprecher Harald Stockbauer bestätigt im Magazin, an der Problembehebung zu arbeiten.
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