Dies sei eine schlüssige Entscheidung, sagte der UDF-Abgeordnete Gilles Artigues gegenüber der Zeitung Le Parisien vom Mittwoch. Keiner der Finalisten ist in der Lage, eine andere Art vorzuschlagen, wie das Land regiert werden soll. Es sei deshalb normal, dass wir denen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben, die Wahlfreiheit lassen, fügte Artigues im Hinblick auf die 6,8 Millionen Bayrou-Wähler hinzu.
Bayrou, der im Wahlkampf mit der Überwindung des klassischen Rechts-Links-Schemas in der französischen Politik geworben hatte, wollte sich Mittwoch Nachmittag zu seiner Entscheidung äußern. Laut französischen Medien könnte er statt einer Wahlempfehlung für den Konservativen Sarkozy oder die Sozialistin Royal die Gründung einer neuen Sammlungspartei ankündigen. In den vergangenen Tagen hatten mehrere UDF-Abgeordnete ihre Unterstützung für Sarkozy erklärt.
Inzwischen stehe die Existenz der UDF selbst und des Zentrums auf dem Spiel, sagte der zu Bayrous Partei gehörende Bildungsminister Gilles de Robien dem Parisien. Bayrou habe bei der Präsidentschaftswahl ein gutes Ergebnis erzielt. Nachdem die emotionale Begeisterung des Wahlkampfes vorbei ist, müssen die Verantwortlichen der UDF jetzt Lösungen für den Fortbestand der UDF finden. Bayrou müsse jetzt auch an die Parlamentswahlen im Juni und an die Kommunalwahlen 2008 denken. Ämter von UDF-Volksvertretern hängen vielfach von der Unterstützung durch die Regierungspartei UMP ab.
Zu Sarkozys UMP übergelaufene UDF-Abgeordnete sagten, der ehemalige Innenminister erwäge, die Gründung einer neuen Zentrumspartei zu unterstützen. Es gebe zwei mögliche Szenarien: Entweder schließen sich genug UDF-Vertreter uns bei der UMP an, und wir übernehmen die UDF von innen oder wir zählen die UDF-Abgeordneten zusammen, die sich uns seit 2002 angeschlossen haben und gründen eine neue Partei, sagte einer der Abgeordneten. Laut einem anderen ehemaligen UDF-Volksvertreter wäre die erste Variante aufgrund der Statuten der UDF nur schwer durchzusetzen, weshalb es wohl auf eine Neugründung hinauslaufen werde.
Das eindringliche Werben Royals um die Wähler der Mitte wurde von der Zentrumspartei zurückgewiesen. Zu spät und nichtig seien die Bemühungen der Sozialistin, sie auf ihre Seite ziehen zu wollen, meinten die Abgeordneten nach einer Sitzung mit Parteichef Bayrou am Dienstagabend in Paris. Royal hatte Bayrou Gespräche über ein Bündnis angeboten und der Zentrumspartei Ministerposten in Aussicht gestellt, sollte sie Präsidentin werden.
Die kleine Zentrumspartei stellt 29 der 577 Abgeordneten in der Nationalversammlung, von denen mindestens sieben bereits in das Lager von Sarkozy übergelaufen sind. Bayrou hatte in der ersten Wahlrunde am vergangenen Sonntag 18,6 Prozent der Stimmen erhalten.
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