“2016 war sportlich grandios, es hätte besser nicht sein können”, sagte Sportdirektor Ralf Rangnick. “Es war – unabhängig vom Ausgang des Spiels am Mittwoch – ein großartiges Jahr, das für alle im und um den Verein unvergessen bleiben wird.” Denn im siebenten Jahr des jungen Clubs ist er bereits ganz oben angekommen. Nach der Gründung im Mai 2009, dem Aufstieg in die Regionalliga 2010, dem Aufstieg in die 3. Liga 2013 und dem Aufstieg in die zweite Liga 2014 hat sich der Arbeitgeber der ÖFB-Teamspieler Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer mit Rasanz auf und neben dem Platz zum Rivalen des berühmten FC Bayern entwickelt.
“Riesen-Jahr für den Verein”
“Es war bisher eine sensationelle Saison für uns – wir sind punktgleich mit dem FC Bayern, es war insgesamt ein Riesen-Jahr für den Verein”, betonte Trainer Ralph Hasenhüttl. Der 49-jährige Steirer übernahm im Sommer den Posten von Rangnick. Dieser hatte bis dahin als Trainer und Sportdirektor fungiert. Zusammen bilden sie seit ein paar Monaten ein perfektes Duo. “Der Trainer ist der entscheidende Faktor”, sagte Rangnick. “Der Wichtigste für die Weiterentwicklung von den Spielern und der Mannschaft ist der Cheftrainer.”
Vor eigenem Publikum sind die Leipziger ungeschlagen. Insgesamt kassierten sie nur eine Liga-Niederlage, drei Spiele endeten remis, elf mit einem Sieg für den Aufsteiger. Mit seiner hochdynamischen und druckvollen Spielweise hat er Respekt selbst bei den Bayern und Aufsehen auch über die Grenzen Deutschlands hinaus erzeugt.
Leicester-Syndrom in Leipzig?
Ein italienischer Reporter fragte die beiden Hauptverantwortlichen vor dem Schlager der 16. Runde, ob die Leipziger es wie Leicester in der vergangenen Premier-League-Saison machen könnten. Rangnick und Hasenhüttl schmunzelten. In Deutschland sei das vielleicht noch eine Spur schwerer, meinte Hasenhüttl. “Vor dem FC Bayern zu stehen, da musst du eine perfekte Saison spielen und hoffen, dass Bayern keine perfekte Saison spielt.” Bisher spielt RBL für seine Verhältnisse eine perfekte Saison, die Bayern würden das von sich sicher nicht behaupten.
Das Leicester-Phänomen begleitet die Leipziger schon von Saisonbeginn an. “Wer hätte gedacht, dass Leicester City die Premier League gewinnt? Wenn wir weiter vieles richtig machen und gleichzeitig in einer Saison die großen Clubs vieles falsch machen, dann könnte das auch in Deutschland mal passieren. Aber planen können wir das sicher nicht”, hatte Rangnick Ende August gesagt – allerdings bezogen auf einen längeren Zeitraum und nicht auf die Premierensaison von RB.
(APA/dpa)
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