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Bayern: Schneelage entspannt sich

Die Lage in den von der Schneekatastrophe heimgesuchten Regionen Ostbayern hat sich am Samstag leicht entspannt. Allerdings galt weiterhin Katastrophenalarm in sechs Landkreisen.

Rund 6.000 Helfer waren unermüdlich im Einsatz, um einsturzgefährdete Gebäude sowie Straßen vom Schnee zu befreien. Größere Dacheinstürze wurden zunächst nicht mehr bekannt. Der Deutsche Wetterdienst sagte für das Wochenende überwiegend trockenes Wetter voraus.

Am Samstag kam vereinzelt die Sonne zum Vorschein, nachdem es bereits am Vorabend aufgehört hatte zu schneien. Dennoch waren allein im Landkreis Regen nach Angaben des Landratsamtes rund 2.300 Kräfte dabei, Dächer und Straßen zu räumen. In der besonders hart getroffenen Region im Bayerischen Wald galten noch immer rund 300 Gebäude als einsturzgefährdet. Expertenteams mit Statikern waren rund um die Uhr unterwegs, um die Sicherheit verschneiter Häuser einzuschätzen. „Die Aktion schreitet voran“, sagte Landratsamtssprecher Anton Weghofer.

Am Vortag waren mehrere Gebäude vorsorglich evakuiert worden. Die betroffenen Bewohner konnten aber bis Freitagabend wieder nach Hause zurückkehren. In Zwiesel stoppte die Feuerwehr den Betrieb einer Discothek. In Deggendorf drohte ein Kino einzustürzen. In Kirchberg im Landkreis Regen stürzte ein Mann beim Schneeräumen vom Dach und musste mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Im benachbarten Landkreis Freyung-Grafenau zeichnete sich bei den Schneeräumarbeiten auf den großen Dachflächen eine deutliche Entspannung ab, wie das Landratsamt mitteilte. Von insgesamt 182 Objekten konnte demnach bei 58, darunter auch sehr vielen großen Gebäude, die Räumung abgeschlossen werden. Insgesamt waren hier knapp 1.500 Helfer im Einsatz. Auch auf den Straßen entspannte sich die Lage: Bis zum frühen Nachmittag waren wieder alle Ortsteile erreichbar.

Im Landkreis Passau arbeiteten rund 1.900 Helfer, um hunderte Gebäude zu sichern, wie Landratsamtssprecher Eduard Bosch sagte. Prekär war die Lage bei einem Autozuliefererbetrieb nördlich von Passau: Hier drohten mehrere Lager- und Fertigungshallen einzustürzen. Der Katastrophenalarm soll frühestens am Montag aufgehoben werden, sagte Bosch.

Ministerpräsident Edmund Stoiber und Innenminister Günther Beckstein trafen am frühen Nachmittag in Deggendorf ein, um sich ein Bild der Lage zu machen. Anschließend wollten sie nach Regen fahren, wie die Staatskanzlei mitteilte. Die CSU-Politiker dankten den Einsatzkräften von Feuerwehr, THW, Bundeswehr, Polizei und Hilfsorganisationen für ihren pausenlosen Einsatz.

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