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Bayern-Rausch nach Thiagos Traumtor in Stuttgart

Später Sieg der Bayern
Später Sieg der Bayern
Nach seinem Traumtor zum 2:1 des FC Bayern beim VfB Stuttgart ist Thiago mit Komplimenten überhäuft worden. Nicht nur wegen seines spektakulären Seitfalltores war der 22-jährige spanische Fußball-Teamspieler in der Nachholpartie am Mittwoch der überragende Münchner Akteur.


“Ein fantastischer Treffer”, gratulierte Trainer Josep Guardiola. “Schöner kann man ein Tor nicht machen”, meinte Thomas Müller. Selbst VfB-Sportvorstand Fredi Bobic sprach von einem “Weltklassetor”. Thiago selbst beurteilte seinen Premierentreffer in der Fußball-Bundesliga bescheiden: “Es war glücklich, so ein wunderschönes Tor zu erzielen.”

Thiago stellte nicht nur den Sieg sicher (93.), er schlug auch den Freistoß zum 1:1 durch Claudio Pizarro (76.) und scheiterte zudem zweimal knapp an VfB-Schlussmann Sven Ulreich. Die Münchner präsentierten sich mit David Alaba im Süd-Schlager aber trotz Thiago keinesfalls als Übermannschaft – im Gegenteil. Ausgerechnet die zuletzt kriselnden Stuttgarter boten mit Martin Harnik dem souveränen Spitzenreiter lange Paroli und deckten Schwachstellen auf.

“Wir hatten Probleme”, gab Guardiola zu. Coach und Kicker gewannen dem glücklichen Sieg aber auch Positives ab. “Wir brauchen manchmal eine Warnung”, meinte Guardiola. “Es ist viel besser, so zu gewinnen als 4:0 oder 5:0.” Müller bewertete den Zittersieg als etwas Spezielles: “So einen Sieg kann man einfach nicht mit einem lockeren 4:0 vergleichen. Das ist von den Hormonen her schon ein anderes Erlebnis.”

Guardiola führte auch ein paar Entschuldigungen für die durchwachsene Vorstellung an. Nach 42 Meisterschaftsspielen ohne Niederlage sei es mental nicht einfach. Manchmal fehle auch die Konzentration. So aber baute der Rekordmeister seine Rekordserien weiter aus: Seit 43 Ligaspielen in Serie, dazu in 28 Auswärtspartien sind die Bayern nun ungeschlagen. 50 Punkte nach 18 Runden hatten sie selbst in ihrer Triple-Saison unter Jupp Heynckes nicht auf dem Konto. Und 13 Punkte Vorsprung zum jetzigen Zeitpunkt auf den Tabellenzweiten Leverkusen sind ebenfalls eine Bestmarke.

Dabei stand der VfB kurz davor, den Mythos der Münchner Unbesiegbarkeit zu zerstören. “Ich bin sehr, sehr enttäuscht”, stöhnte Trainer Thomas Schneider. “Es ist so bitter, in der letzten Sekunde erwischt zu werden.” Bobic bedauerte: “Das ist ärgerlich und tut wirklich weh. Schade, wir haben ein tolles Fußballspiel geboten.” Harnik warnte aber davor, die Leistung überzubewerten: “Wir müssen uns nicht in die Tasche lügen, wie toll wir waren. Wir müssen versuchen, das jetzt jede Woche abzurufen.”

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