Bayern-Präsident Hainer kennt Löwen-Boss Mang nicht
Es sollte ein harmonischer Abend im Zeichen des Kinderfußballs werden: Der Bayerische Fußball-Verband hatte Vertreter aller bayerischen Profiklubs nach Ingolstadt geladen – von Augsburg bis Schweinfurt, von Nürnberg bis München. Auch Gernot Mang (57), Präsident des Drittligisten TSV 1860 München, war unter den Gästen. Doch das Zusammentreffen mit Bayern-Boss Herbert Hainer (71) hinterließ bei Mang einen faden Beigeschmack.
"Das war eine Begegnung der anderen Art", schilderte Mang bei einem Talk der Münchner Abendzeitung. Als sich der Österreicher, der seit Juli ehrenamtlich an der Spitze von 1860 steht, dem Präsidenten des FC Bayern kurz vorstellte, soll Hainer überrascht gefragt haben: "Und wer sind Sie? Von Sechzig? Und was machen Sie da?"
Mangs knappe Antwort: "Genau das Gleiche wie Sie – ich bin der Präsident vom e.V."
"Ein bisschen Demut würde guttun"
Die Reaktion ließ Mang nicht unkommentiert. "Ich würde sagen, dass man aus Respekt schon wissen sollte, wen man gegenüber hat. Alle anderen haben das gewusst", sagte er. Besonders kritisch sah er auch Hainers späteren Abschied vom Treffen: "Dann hat sich Hainer noch von allen verabschiedet, dass er jetzt nach Paris zur Champions League müsse – und drückte das allen anderen Vereinen rein."
Das Spiel gegen Paris Saint-Germain am 4. November hatte Bayern mit 2:1 gewonnen. Für Mang war der Hinweis auf den Trip nach Paris jedoch ein Sinnbild für die mangelnde Bescheidenheit an der Säbener Straße: "Das zeigt wieder: Ein bisschen Demut würde diesem Verein guttun."
Mang, gebürtiger Vorarlberger und beruflich Vorstandsvorsitzender des deutschen Porzellanherstellers BHS Tabletop, ist in der Fußballwelt bislang wenig bekannt. Für 1860 ist er dennoch ein Hoffnungsträger – auch wenn die sportliche Lage aktuell wenig Anlass zur Freude bietet. Trotz ehrgeiziger Ziele rangieren die Löwen in der 3. Liga derzeit nur auf Platz 14.
Kein Wunder – oder doch?
Dass Hainer seinen Amtskollegen vom Stadtrivalen nicht erkannte, könnte mit der sportlichen Distanz der vergangenen Jahre zu tun haben. Seit dem Bundesliga-Abstieg von 1860 im Jahr 2004 gab es kaum Berührungspunkte zwischen den Klubs. Letztes Pflichtspiel: Februar 2008 im DFB-Pokal, Bayern siegte mit 1:0.
Doch Mang sieht das anders: Selbst wenn 1860 derzeit sportlich im Schatten steht, sollte der Präsident des deutschen Rekordmeisters seinen Gegenüber zumindest namentlich kennen – gerade bei einem offiziellen Treffen aller bayerischen Klubs.
(VOL.AT)
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