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Bayern machen 30. Meistertitel perfekt

8. Meisteritel in Serie - der 30. insgesamt
8. Meisteritel in Serie - der 30. insgesamt ©APA-AFP-POOL-MARTIN MEISSNER
"Wir sind froh, dass wir deutscher Meister sind. Es war ein langer Kampf". Trainer Flick Vater des Erfolges.

Erst hüpften die Bayern-Stars nach ihrem nächsten Meisterstück auf dem Rasen herum, dann inszenierten sie im leeren Bremer Stadion vor der Tribüne die Welle mit den Vereinsbossen um Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Kahn. Zuvor hatte Hansi Flick seine erste Meisterschaft als Trainer des FC Bayern perfekt gemacht - wenn auch mit einem etwas glanzlosen 1:0 (1:0) beim SV Werder Bremen.

30. Titel

Im Dauerregen an der Weser feierten die Münchner am Dienstagabend ihren 30. Titelgewinn und holten vorzeitig ihre achte Meisterschaft in Serie. Torjäger Robert Lewandowski mit einem Weltklasse-Tor kurz vor der Pause machte den 21. Münchner Pflichtspielsieg nacheinander gegen den einstigen Titelrivalen von der Weser fix.

"Das ist besonders. Ohne Fans zu feiern ist ein bisschen kompliziert. Es fehlt die Stimmung und die Leidenschaft der Fans. Aber wir sind froh, dass wir deutscher Meister sind. Es war ein langer Kampf", sagte Matchwinner Lewandowski beim TV-Sender Sky.

Sieg mit 10 Mann

In der Schlussphase mussten die Bayern die knappe Führung nach einer Gelb-Roten Karte für Youngster Alphonso Davies (79. Minute) wegen wiederholten Foulspiels in Unterzahl ins Ziel bringen. Nationaltorhüter Manuel Neuer verhinderte kurz vor Schluss den Ausgleich mit einer Parade nach einem Kopfball von Osako. Jubeln mussten die Münchner Geister-Meister dann im Stadion in einer trostlosen Atmosphäre.

Abgespeckte Titelsause

In Corona-Zeiten konnte lediglich eine abgespeckte Titelsause starten. Die Bayern blieben über Nacht in Bremen. Erst am Mittwoch ist die Rückkehr nach München geplant. Im Hotel Atlantic wollten die rot-weißen Trophäensammler aber zumindest intern ein wenig feiern.

Doch zuvor hatten die Bayern auf dem nassen Rasen ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. Flick hatte wie erwartet die gegen Gladbach noch gelbgesperrten Thomas Müller und Lewandowski zurück in die Startformation beordert. Doch trotz der geballten Offensiv-Power taten sich die Bayern lange Zeit sehr schwer.

Zwar hatten die Gäste deutlich mehr Ballbesitz, die abstiegsbedrohten Bremer hielten aber leidenschaftlich dagegen und hatten zunächst sogar die besseren Chancen. In der neunten Minute traf Theodor Gebre Selassie nach schöner Vorarbeit von Leonardo Bittencourt das Außennetz. Rund zehn Minuten später strich ein Schuss von Maximilian Eggestein ganz knapp am Münchner Tor vorbei.

Behäbiges Spiel

Das Spiel der Bayern war im Dauerregen behäbig. Flick musste seine Spieler von der Seitenlinie immer wieder antreiben. Vom hochgelobten Tempo- und Kombinationsspiel des deutschen Fußball-Dominators war vor der Pause wenig zu sehen. Lediglich Kingsley Coman, für den leicht angeschlagenen Ivan Perisic in der Startelf, wurde zunächst zwei Mal gefährlich.

Kurz vor der Pause lag der Titelverteidiger dann doch vorne. Nach feinem Zuspiel des starken Jérôme Boateng sorgte Lewandowski auf technisch perfekte Art und Weise mit seinem 31. Saisontreffer für die Halbzeitführung. Es war das 46. Pflichtspieltor des Polen in dieser Saison. Glück hatten die Gäste, dass sie nach 45 Minuten noch komplett waren. Davies hätte wegen Nachtretens gegen Bittencourt Rot sehen müssen. Schiedsrichter Harm Osmers gab aber nur Gelb, der Videoschiedsrichter griff zum Ärger der Bremer nicht ein. Später flog Davies dann nach einem weiteren Foulspiel doch noch vom Platz.

Nach dem Seitenwechsel drängten die Bayern auf eine schnelle Entscheidung. Die Gäste schnürten die Hausherren in der eigenen Hälfte ein. Beim vermeintlichen 2:0 durch Lewandowski stand Vorlagengeber Müller klar im Abseits (55.). Fünf Minuten später setzte der Pole einen Kopfball freistehend am Bremer Tor vorbei.

Bremen hielt weiterhin mit totaler Hingabe dagegen und konnte sich Mitte der zweiten Halbzeit sogar wieder etwas befreien. So mussten die Bayern bis zum Schluss bangen, ehe sie das nächste Meisterstück und den ersten Flick-Titel doch vorzeitig perfekt gemacht hatten.

(APA)

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