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Bayern Herbstmeister

Ohne Champions League setzt ein ausgeruhter und ganz auf die Bundesliga fixierter FC Bayern München zum Alleingang auf den 18. deutschen Fußball-Meistertitel an.

Dank einem Doppelpack von Michael Ballack beim 2:0 gegen Hertha BSC ist die Herbstmeisterschaft schon zwei Spieltage vor Abschluss der Vorrunde unter Dach und Fach. Trotzdem trat hinterher Kapitän Oliver Kahn lautstark als Warner auf: „Jeder, der meint, wegen des großen Vorsprungs könnten wir überheblich werden, dem werde ich persönlich in den Hintern treten.“

Das Polster von acht Punkten auf den von Manager Uli Hoeneß zum Bayern-Jäger Nummer eins erklärten Titelverteidiger Borussia Dortmund, der mit 2:1 in Nürnberg siegte, wiegt auch Trainer Ottmar Hitzfeld nicht in Sicherheit. „Jeder will uns einlullen und sagt, die Meisterschaft ist entschieden. Da müssen wir höllisch aufpassen“, sagte der Coach. Hitzfeld weiß, wovon er spricht: Als zu Saisonbeginn seine Spieler begonnen hatten, die öffentliche Schwärmerei vom „weißen Ballett“ selbst zu glauben, folgte in der Champions League das böse Erwachen.

Der Samstag wurde auch zu einem Tag der Österreicher-Klubs, denn sowohl 1860 München (4:3 in Cottbus), der Hamburger SV (3:2 in Leverkusen) als auch Hansa Rostock (3:1 gegen Borussia Mönchengladbach) feierten volle Erfolge. „Löwen“-Dompteur Peter Pacult setzte mit Harald Cerny, Marcus Pürk, Markus Weissenberger (erstes Saisontor) und Martin Stranzl (Assist) alle vier Landsleute ein und sah lange Zeit mit einer 4:0-Führung wie ein sicherer Sieger aus. Im Finish aber kamen die Gastgeber bei einer wahren Wasserschlacht noch einmal gefährlich heran. „Ich weiß selber keine Erklärung“, sagte Pacult zur plötzlichen Energie-Aufholjagd ab der 80. Minute, die jedoch unbelohnt blieb.

Der HSV sorgte mit dem Sieg in Leverkusen für Krisenstimmung beim Champions League-Finalisten. Die Bayer-Spieler wurden von den eigenen Fans mit „Absteiger, Absteiger“ verhöhnt, auch Klaus Toppmöller wollte nichts beschönigen: „Man muss nur auf die Tabelle gucken, wir sind mitten im Abstiegskampf.“ Besser sieht es hingegen für Kurt Jara aus, der Michael Baur und Richard Kitzbichler nicht einsetzte. „Wir haben jetzt mehr Anschluss nach oben als nach unten“, meinte der Tiroler nach der fünften Partie in Serie ohne Niederlage.

Grund zur Freude hatte auch Gerd Wimmer, der zwar einen Hand-Elfmeter verschuldete und Gelb sah, aber Hansa Rostock durfte letztlich doch über den ersten Heimsieg seit dem 17. August jubeln.

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