Roberts ist herzkrank. Auf ärztlichen Rat legt er in gut zwei Wochen sein Amt in Wien zurück. Sein Nachfolger wird mit 16. September 2009 der bisherige Finanzvorstand Byron Haynes.
Der Brite Roberts war 2008 von Cerberus an die Spitze der einstigen Gewerkschaftsbank geholt worden. Er hat in den vergangenen Tagen mit seinem Vize Stephan Koren den endgültigen Vertrag über den Einschuss staatlichen Kapitals für die Bank ausverhandelt. Der Deal mit der Republik steht, sagte Roberts heute. In der Halbjahrespressekonferenz berichtete er über die Rückkehr in die Gewinnzone, zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren.
Von Jänner bis Juni 2009 wies die Bank dank Finanzanlagen unterm Strich einen Nettogewinn von 13,3 Mio. Euro aus, nach einem Verlust von 40,5 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2008. Aus heutiger Sicht werde die BAWAG auch im Gesamtjahr 2009 profitabel sein, so Roberts, obwohl die Kreditrisikovorsorgen weiter signifikant steigen dürften.
Wie im April im Grundsatz vereinbart, wird der Staat 550 Mio. Euro Partizipationskapital (mit 9,3 Prozent Zins) zeichnen. Außerdem gewährt die Republik eine 400 Mio. Euro schwere Garantie. Weil die staatliche Hilfe erst das Okay der EU braucht, dürfte es November/Dezember werden, bis sie verbucht werden kann. Einen Nachschlag brauche die Bank aus heutiger Sicht danach nicht.
Roberts sprach von einer “fairen” Lösung mit der Republik. Anders als UniCredit, die im Zusammenhang mit dem Wandlungsrecht die Auslandsbanken in Österreich diskriminiert sieht, ortet der scheidende BAWAG-Chef darin keine Benachteiligung seines Hauses. “Sonst hätte ich den Vertrag nicht unterschrieben.” Für den Fall, dass die Zinsen für das Staatsgeld zwei Jahre lang nicht bezahlt würden, könnte der Bund das PS-Kapital in eine direkte Beteiligung wandeln. Roberts betonte heute, dass die Bank ihren Verpflichtungen über die ganze Laufzeit nachkommen werde. Eine Teilverstaatlichung stünde demnach nicht im Raum.
Der US-Investor Cerberus stehe zu seiner Zusage, auch in den nächsten Jahren der maßgebliche Aktionär der BAWAG zu sein, sagte Roberts. Auch bei der jüngsten Kapitalspritze sei dies untermauert worden: “Wir haben gesagt, wir brauchen Kapital. Und das Kapital ist gekommen”. Anfang August hätten die Eigentümer 205 Mio. Euro Kapital in die Bank eingebracht. Zuvor, im Juli, habe die Bank selber 80 Mio. Euro Tier-II-Kapital aufgenommen. Letztere Zuflüsse waren Bedingung, dass der Staat zuschießt.
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