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Bau hofft auf und bangt um 2005

Zuversicht, an die passablen Bauleistungswerte von 2004 anknüpfen zu können, aber auch Sorge, dass die (Hoch-)Bauaufträge der öffentlichen Hand weg brechen und auch der private Wohnbau nur schleppend „anspringen“ könnten, prägten den gestrigen Auftakt der mittlerweile 34. Baustudienwoche der österreichischen Baubranche in Zürs.

„Allein in Vorarlberg fallen die Budgetmittel für den Bundes- und den Landeshochbau von 2004 auf 2005 von 75 auf 45 Mill. Euro zurück. Auch vom Wohnbau, der nach den ersten

drei Quartalen 2004 überraschend nach unten knickte, können wir nur hoffen, dass er so bald wie möglich zur gewohnten Dynamik zurück findet.“ Denn ohne Wohnbau auf dem Niveau von gut 1800 geförderten Neubaueinheiten und ohne aktuelle Wohnbauförderungsrichtlinien wäre der Mitarbeiterstand der Ländle-Baufirmen von 4800 Beschäftigten sicher nicht haltbar, erklärten gestern im „VN“-Gespräch anlässlich der Eröffnung der Studienwoche im Zürserhof Innungsmeister DI Franz Drexel und Innungsgeschäftsführer Thomas Peter.

Planer-Büros ausgelastet

„Als einzige Sparte über den Jahreswechsel hinweg befriedigend und erfreulich“ verläuft laut Drexel und Peter der Industrie- und Gewerbebau. „Hier stehen nicht nur Projekte von WIFI, Dornbirner Messe, Festspielhaus, Blum Beschläge, Vogewosi sowie eine Vielzahl kleinerer Bauvorhaben zur Ausführung an. Jüngste Telefonate mit Planungsbüros lieferten ebenfalls den Beweis, dass überall viel zu tun ist. Besonders gefreut hat uns die Information, dass zumindest bei privaten Ausschreibungen das Bemühen im Vordergrund steht, Wertschöpfung im Land zu belassen, dass also heimische Ausführende zum Zug kommen sollen“, schnitt Drexel eines der größten Sorgenkinder der Vorarlberger Baubranche an.

Schwellenwerte anheben

Schon in Bälde will man nämlich auch das Land dazu bewegen, die Schwellenwerte für nicht-internetpflichtige Bauausschreibungen – natürlich EU-richtlinienkonform – hinaufzusetzen: „Das nähme uns viel Druck sowohl seitens der innerösterreichischen Bauindustrie als auch der Dumpingpreis-Konkurrenz aus Süddeutschland weg“, bekräftigte Drexel.

Thematisiert werden in Zürs, wo sich das Who is who der österreichsichen Baubranche noch bis 15. Jänner mit Experten und Politikern berät, auch die Sparte tangierende Zukunftstrends. Drexel: „Es geht u. a. um künftige Ein- und Zweifamilienhaus-Generationen. Auch Wohnen von Singles und Geschiedenen/ Alleinerziehern, Betreubarkeit von Senioren in der gewohnten Umgebung und auch jene Jugendlichen sind Gegenstand von Diskussionen, die heute nach der Lehre daheim ausziehen, vielleicht aber gern in Elternnähe wohnen würden, wenn sich im Elternhaus für sie ein eigenständiger vollfunktionaler Wohnbereich separieren ließe.“

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