Kulturpolitiker und Museumsmanager bedauerten die Entscheidung und forderten eine klare Zusage für den Baubeginn 2014. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sprach von einem “Armutszeugnis für Schwarz-Gelb”.
Kabinettsteilnehmer betonten nach dpa-Informationen in der Sitzung, das Projekt sei nicht tot. In dem Beschluss der Ministerrunde wird ausdrücklich die “historische Bedeutung und kulturpolitisches Chance” des Wiederaufbaus gewürdigt. Angesichts der “dramatischen Finanzsituation” sprachen sich die Teilnehmer jedoch einmütig für die Verschiebung aus.
Der Aufschub betrifft den Haushalt von Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU), der für den architektonischen Teil des Mammutprojekts zuständig ist. Von den Baukosten entfallen 440 Millionen auf den Bund, die auf die kommenden Jahre verteilt ausgezahlt werden sollten. Nun werden die Mittel erst von 2014 an fließen.
Projekte und -einrichtungen aus dem Bereich von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) blieben vom Rotstift verschont. Das Kabinett habe anerkannt, dass Kultur und Bildung ein wichtiger Bereich seien, hieß es.
Die einstige Preußen-Residenz im Herzen Berlins war zu DDR-Zeiten gesprengt und durch den Palast der Republik ersetzt worden. Nach dem Abriss des asbestverseuchten Gebäudes entschied der Bundestag 2002, auf dem Gelände ein Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum (“Humboldt-Forum”) zu errichten, das die Form und Fassaden des einstigen Schlosses erhält.
Nach Ansicht Wowereits ist mit der Verschiebung die Zukunft des Gesamtprojekts völlig ungewiss. “Die großartige Idee, auf dem wichtigsten Platz der Hauptstadt die außereuropäischen Kulturen zu präsentieren, wird jetzt kurzsichtiger Sparsymbolik geopfert.”
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