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Barylli's Baked Beans

Das Liebesleid der Generation 45+: Wurde man verletzt im Leben, hilft nur ein neuer Versuch - oder eine Latexpuppe. Am 25. März startet "Barylli's Baked Beans" in den heimischen Kinos.
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Mitte 40, ledig, auf der Suche? Dann dürfte “Barylli’s Baked Beans” der Film Ihrer Wahl sein. Der Autor, Regisseur und Schauspieler hat sein Theaterstück “Ohio, wieso?”, das im Vorjahr unter anderem im Theater in der Josefstadt aufgeführt wurde, zu einem Film verarbeitet. Herausgekommen ist eine schwarze Komödie in strahlenden Filmfarben, die das Lebensgefühl in jener Altersgruppe widerspiegelt, die bereits einschlägige Beziehungserfahrungen hinter sich hat, verletzt worden ist und es bei einem neuen Versuch immer besser und vorsichtiger angehen will. Ausgangslage des Barylli-Werks: Ein getrenntes Paar (Isabel Scholz und Michael Dangl) erschießt sich beim finalen Streit. Ab Freitag, 25. März, in den heimischen Kinos.

Claudia Schiffer als Latexpuppe

Nach dem schusslastigen Auftakt stellt sich die Frage: “Warum?” – oder besser gesagt stellt sie sich nicht selbst, sondern Gabriel Barylli als Erzählerfigur. In Rückblenden spürt er, im darstellerischen Zweitberuf auch noch bester Freund des männlichen Beziehungsopfers, der Beziehungsanbahnung im weißen Nichtraum eines Museums nach, den Bedenken und guten Vorsätzen, diesesmal alles anders zu machen. Sein weibliches Pendant als beste Freundin der Protagonistin gibt Sylvia Leifheit. Die Ehefrau Baryllis spielt darüber hinaus noch eine Claudia Schiffer nachempfundene Latexpuppe, die sich der Erzähler als schweigende Partnerin in weißem Mieder hält, um dem Beziehungsstress seines Freundes zu entgehen.

Dem tragischen Schluss folgt ein Happy End

Den Gang der Dinge unterbricht Barylli als Autor und Regisseur des Films durch Einblendungen, gespielte Werbepausen oder provokative Fragen wie, “Jetzt haben Sie sich ein bisschen eingelebt in unsere Geschichte?”. Daraufhin folgt sogleich der Fingerschnipp und damit ein Orts- und Zeitwechsel. Diesen freien Umgang mit der Chronologie beweist der Herrscher über seinen filmischen Kosmos auch damit, an den tragischen Schluss seiner Erzählung noch ein Happy End als Variation zu setzen.

Zugleich setzt “Barylli’s Baked Beans” auf leicht gestelztes Spiel seiner Protagonisten, die sich so gemäß dem Brecht’schen V-Effekt beständig von ihrer eigenen Figur ironisch distanzieren. So porträtiert Barylli seine Generation, die beständig die Liebe sucht, in alte Muster kippt und damit am alten Loriot-Diktum “Männer und Frauen passen einfach nicht zueinander” verzweifelt. “Also ich finde das furchtbar – und man ist so hilflos”, so das Resümee der Barylli’schen Erzählerfigur. (APA/VOL-Redaktion)

www.barylli-derfilm.at

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