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Barroso droht Ungarn mit Verfahren

Die Verfassungsänderungen bereiten ihm Sorgen
Die Verfassungsänderungen bereiten ihm Sorgen
EU-Kommissionspräsident Barroso hat Ungarn wegen der jüngsten Verfassungsänderungen mit einem Vertragsverletzungsverfahren gedroht. Wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte, äußerte Barroso in einem Schreiben an den ungarischen Ministerpräsidenten Orban "ernsthafte Besorgnis", dass die Verfassungsänderungen mit EU-Recht und den Prinzipien der Rechtstaatlichkeit in Einklang stünden.


Sobald die Analyse der EU-Kommission abgeschlossen sei, “wird die Kommission die nötigen Schritte setzen müssen, um Vertragsverletzungsverfahren zu starten, wo dies erforderlich ist”, heißt es in der Mitteilung der EU-Behörde. “Ich appelliere stark an Sie und Ihre Regierung, diese Besorgnisse anzugehen, und sie in entschlossener und unzweideutiger Weise zu behandeln. Dies wäre zweifelsohne im Interesse Ungarns und der ganzen EU”, heißt es in dem Brief Barrosos an Orban.

Die Fidesz-Partei von Orban hatte im März eine Reihe von Verfassungsänderungen im Budapester Parlament durchgesetzt, die international als Einschränkung demokratischer Rechte kritisiert werden. Orban hat die Vorwürfe wiederholt als unbegründet zurückgewiesen. Es gebe keinen Beleg dafür, dass die Beschlüsse die Demokratie untergraben würden.

Trotzdem reagierte Orban auf die Drohungen am Freitagabend mit dem Versprechen von Anpassungen seiner umstrittenen Verfassungsreform. In einem Brief an Barroso, aus dem die ungarische Nachrichtenagentur MTI zitierte, versicherte er, Ungarn fühle sich europäischen Werten und Normen verpflichtet.

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