Der 49-jährige Grazer muss sich am Mittwoch vor dem Grazer Straflandesgericht wegen Untreue und Urkundenfälschung verantworten. Das Verfahren gegen den zweiten Verdächtigen wurde – wie am Montag bekanntwurde – eingestellt.
Der Grazer soll von Herbst 2005 bis zum Auffliegen im Juli 2006 “hochriskante Wertpapiergeschäfte vorgenommen” haben, lautet die Anklage. 25 Kunden trugen dadurch insgesamt rund 4,3 Millionen Euro Schaden davon. Seitens der Steiermärkischen Sparkasse hieß es, dass der Gesamtschaden jedoch weitaus höher war: Insgesamt wurden brutto rund elf Millionen Euro verspekuliert, nach Abzug der Körperschaftssteuer seien es noch immer rund 7,5 Millionen Euro. Die am Mittwoch zu verhandelnde Summe beziehe sich auf jene 25 Kunden, die einer öffentlichen Verhandlung zugestimmt hatten. Die restlichen Betroffenen hielten am Bankgeheimnis fest, so Kunzfeld-Muhr. Alle geschädigten Kunden hätten ihr Geld “schon lange refundiert bekommen”.
Der Angeklagte hatten bei Wertpapier-Transaktionen Verluste auf Kundenkonten ohne entsprechende Aufträge erwirtschaftet. Die Verluste wurden den Kunden mittels gefälschter Depot-Auszüge verheimlicht. Außerdem simulierte der Grazer auf Anfragen der Kunden hin Computer-Abstürze oder begründeten Kaufverzögerungen damit, dass die Buchhaltung so langsam sei. Aufgeflogen waren die Machenschaften schließlich bei einer Revision im Sommer 2006.
Seitens der Staatsanwaltschaft Graz wurde am Montag mitgeteilt, dass das Verfahren gegen den zweiten verdächtigen Bankmitarbeiter eingestellt worden ist. “Es gibt keine Anhaltspunkte, dass der zweite Angestellte Kenntnis von den Machenschaften seines Kollegen hatte,” erklärte Hansjörg Bacher, stellvertretender Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der APA.
Im Falle des 49-jährigen Angeklagten habe sich im Zuge der Erhebungen herausgestellt, dass er nicht – wie ursprünglich verdächtigt – sich selbst bereichert, sondern “nur” das Geld seiner Kunden verspekuliert hatte. Deshalb laute die Anklage auch nicht auf Betrug, sondern auf Untreue und Urkundenfälschung, so Bacher. Der Grund für die relativ lange Ermittlungszeit begründete der Sprecher mit umfangreichen Erhebungen der Polizei sowie mit einem zusätzlichen Gutachten, das noch vor Verhandlungsbeginn eingefordert worden ist.
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