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Banker und Bergretter

Egg - Der Egger Bankdirektor Hermann Bachmann ist ehrenamtlicher Lebensretter.

Der Hubschrauber setzt auf. Der scharfe Wind des Rotors peitscht den Schnee von der Landezone. Ein Mann und ein Hund springen rasch in den wartenden Helikopter, der sofort wieder abhebt. Was wie ein Szeneneinstieg eines Actionfilms anmutet, gehört für Hermann Bachmann zum Alltag. Der 39-Jährige ist nämlich nicht nur Vorstandsdirektor der Sparkasse Egg, sondern auch Mitglied der Bergrettung, genauer gesagt, der Lawinenhundestaffel. Das bedeutet binnen Minuten einsatzbereit zu sein, die Krawatte ab- und den Rettungsanzug überzustreifen.

Über seine Kollegen bei der Bergrettung hat Bachmann nur das Beste zu berichten. Wenn die Rede auf seinen engsten Mitarbeiter fällt, ist auch sofort eine tiefe Zuneigung in seiner Stimme zu finden: „Wir sind jetzt schon seit sechs Jahren ein Team“, sagt Bachmann über seinen treuen Begleiter Taco, einen sechsjährigen Groenendael, der bei Erwähnung seines Namens den Kopf schief legt und mit freundlichem Blick sein Herrchen beäugt.

Harte Anforderungen

„Die Arbeit bei der Bergrettung ist für Mensch und Tier kräftezehrend“, weiß Bachmann aus Erfahrung. Eine gute Ausbildung ist daher für beide unabdingbar. Nach den Voraussetzungen gefragt, erklärt der Bergretter, dass ein grundlegendes Interesse an den Bergen und der Natur essenziell sei. Mit einem Faible für Naturästhetik allein ist es jedoch selbstverständlich nicht getan. Es bedarf einer soliden zweijährigen Alpinausbildung, die unter anderem Fels-, Winter- und Eiskurse umfasst. Und auch danach dürfen sich Bachmann und seine Kollegen nicht auf dem erworbenen Wissen ausruhen, sondern müssen zahlreiche Fortbildungen absolvieren. Darüber hinaus hält die Bergrettung monatliche Übungen ab. Dass körperliche Fitness hierbei ein Muss ist, versteht sich von selbst. Selbiges gilt auch für die vierbeinigen Teammitglieder. Diese durchlaufen unter Bachmanns Ägide ein hartes Training, das bereits im Alter von zwölf Wochen beginnt. Taco ist aber nicht nur ein Spezialist, wenn es um das Aufspüren verschütteter Personen geht, sondern auch fixes Mitglied der Familie Bachmann.

Tochter Klara macht sich mit ihren anderthalb Jahren noch keine Sorgen in punkto Bergrettung, spielt dafür umso lieber mit dem zutraulichen Vierbeiner. Wenn der Notfall eintritt, ist Bachmann ganz Profi. Er weiß, dass jede Sekunde zählt, denn „ab 15 Minuten im Schnee sinken die Überlebenschancen für Verschüttete dramatisch“, erklärt der Bergretter. Besonders freut es Bachmann daher, dass die 28-köpfige Hundestaffel vor wenigen Tagen einer Überprüfung unterzogen wurde, deren Ergebnis das hohe Qualitätsniveau bestätigte.

Filialphilosophie

Bachmanns Zweittätigkeit wirkt sich auch auf seinen Hauptberuf aus: Für ihn spielt der Faktor Regionalität, die Verwurzelung in der Gegend eine große Rolle. Ziel der Bank sei es daher, das „Leben in der Region aktiv und positiv mitgestalten zu können“, erklärt der Vorstandsdirektor die Philosophie seiner Filiale. Dass diese Aussage mehr ist als ein Werbespruch, zeigt sich im Gespräch mit Bachmann schnell. Wie ein Mantra taucht sie immer wieder in der Konversation auf und macht klar, dass die Sparkasse ihre Tätigkeit in der Region nicht auf finanzielle Aspekte beschränkt. Deshalb sieht es der Direktor auch besonders gern, wenn Angestellte ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgehen. Der Chef selbst geht ja mit gutem Beispiel voran: Er ist seit zwölf Jahren Mitglied der Bergrettung und hat vor, es noch lange zu bleiben.

 

ZUR PERSON

Hermann Bachmann

Vorstandsdirektor Sparkasse Egg und Ausbilder der Lawinenhundestaffel

Geboren: 22. 08. 1971

Ausbildung: Managementausbildung

Familie: Lebensgefährtin Verena, Tochter Klara (1 Jahr)

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