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Bankenrettung: Starkes Lobbying zahlt sich für Banken aus

New Yorker Finanzdistrikt: Forscher untersuchten 780 Banken in den USA
New Yorker Finanzdistrikt: Forscher untersuchten 780 Banken in den USA
Für Banken lohnen sich einer Studie zufolge Ausgaben für das Lobbying. So nehme mit solchen Aufwendungen die Wahrscheinlichkeit zu, dass die Geldhäuser in wirtschaftlich schwierigen Situationen von Aufsichtsbehörden besser behandelt werden. Selbst kleinere Summen seien wirksam.

Die Forscher der Universität Frankfurt und des European University Institute in Florenzanalysierten für ihre Studie Daten zu 780 Banken in den USA für den Zeitraum 2003 bis 2012. Inzwischen wurden international härtere Vorschriften auf den Weg gebracht und auch die Überwachung der Geldhäuser ist strenger. Das ist eine Folge der Finanzkrise 2007 bis 2009, als viele Institute rund um den Globus mit Steuergeldern gerettet wurden.

Mehr Lobbying in schlechten Zeiten

Ausgangspunkt für die Forscher war, dass während der Finanzkrise in der US-Bankenwelt das Lobbying zunahm. Zudem habe sich gezeigt, dass die Finanzbranche in vielen Ländern von den Regierungen Unterstützung erhalten habe. Die Forscher gingen in ihrer Studie unter anderem der Frage nach, ob sich hier Zusammenhänge finden lassen.

Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass Lobby-Aktivitäten dann noch stärker wirken, wenn ehemalige Politiker eingespannt werden. Wahlkampfunterstützung in den USA zahle sich ebenfalls aus. Regulierung sei nicht immun gegenüber Beeinflussung durch die Branche. Die Ergebnisse könnten Gesetzgeber dazu motivieren, Bankenregulierung und -aufsicht robuster zu gestalten, hieß es in der Untersuchung, die die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch auf ihrer Webseite veröffentlichte.

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