“Auch wenn sich die Geldpolitik normalisiert, werden die Zinssätze wahrscheinlich unter den Niveaus bleiben, die in früheren Jahrzehnten üblich waren”, so der stellvertretende EZB-Chef. Die Europäische Zentralbank hält ihren Leitzins bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Finanzinstitute müssen zudem Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht überschüssige Gelder bei der EZB parken: Der sogenannte Einlagensatz liegt bei minus 0,4 Prozent.
Erst im März beschlossen die Währungshüter, ihre Schlüsselsätze noch bis mindestens zum Jahresende nicht zu verändern. In Deutschland klagen Banken seit längerem, dass die anhaltend tiefen Zinsen an ihren Gewinnen nagen und fordern ein Ende der Strafzinsen.
EZB: Nicht für die Gewinne verantwortlich
Es sei nicht Aufgabe der EZB, für die Gewinne der Banken zu sorgen, konterte de Guindos. “Wir haben nicht irgendein Mandat für Bankenprofitabilität.” Stattdessen rief der Stellvertreter von EZB-Präsident Mario Draghi die Institute dazu auf, langfristige profitable Geschäftspläne zu verfolgen. Auch Zusammenschlüsse – innerhalb und über Ländergrenzen hinweg – könnten hilfreich sein.
(APA/Ag.)
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