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Banken müssen sich an niedrige Zinsen gewöhnen

EZB-Chef Mario Draghi.
EZB-Chef Mario Draghi. ©AP
Die Zinsen im Euro-Raum werden aus Sicht von EZB-Vize Luis de Guindos noch lange niedrig bleiben. Banken sollten sich daher noch stärker anstrengen, um ihre Ertragskraft zu verbessern, sagte der Spanier am Mittwoch in London. In den kommenden Jahren sei es für sie entscheidend, sich zusätzliche Einnahmequellen über die Zinserträge hinaus zu erschließen.

“Auch wenn sich die Geldpolitik normalisiert, werden die Zinssätze wahrscheinlich unter den Niveaus bleiben, die in früheren Jahrzehnten üblich waren”, so der stellvertretende EZB-Chef. Die Europäische Zentralbank hält ihren Leitzins bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Finanzinstitute müssen zudem Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht überschüssige Gelder bei der EZB parken: Der sogenannte Einlagensatz liegt bei minus 0,4 Prozent.

Banken müssen unbedingt zusätzliche Einnahmequellen finden
Banken müssen unbedingt zusätzliche Einnahmequellen finden ©APA (dpa)
APA (dpa)

Erst im März beschlossen die Währungshüter, ihre Schlüsselsätze noch bis mindestens zum Jahresende nicht zu verändern. In Deutschland klagen Banken seit längerem, dass die anhaltend tiefen Zinsen an ihren Gewinnen nagen und fordern ein Ende der Strafzinsen.

EZB: Nicht für die Gewinne verantwortlich

Es sei nicht Aufgabe der EZB, für die Gewinne der Banken zu sorgen, konterte de Guindos. “Wir haben nicht irgendein Mandat für Bankenprofitabilität.” Stattdessen rief der Stellvertreter von EZB-Präsident Mario Draghi die Institute dazu auf, langfristige profitable Geschäftspläne zu verfolgen. Auch Zusammenschlüsse – innerhalb und über Ländergrenzen hinweg – könnten hilfreich sein.

(APA/Ag.)

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