“Österreichs Industrie wird auch zu Sommerbeginn das hohe Tempo, das sie im April eingeschlagen hat, fortsetzen können”, schließt der Chefvolkswirt der Bank Austria, Stefan Bruckbauer, aus den Zahlen. Das Produktionsvolumen von vor der Krise wird zwar noch nicht erreicht. Am Ende des Sommers könnten es aber immerhin wieder 90 Prozent des alten Niveaus sein, so Bruckbauer. Der Indikator zeige seit einem halbem Jahr auf Wachstum, das Tempo der Auftragseingänge habe sich im Juni erneut beschleunigt und liege ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau.
Die starke Erholung sei aber “zu einem nicht unwesentlichen Teil auf den Lagerzyklus zurückzuführen” warnt Bruckbauer. Denn die Unternehmen bauen Vormateriallager auf und Fertigwarenlager ab. Das könnte zu einem langsameren Wachstum ab Herbst führen. Außerdem steigen die Einkaufspreise “deutlich” (68,8 Punkte), während die Verkaufspreise langsamer zulegen (54,1 Punkte). Das zusammen deute darauf hin, dass “die Erholung alles andere als längerfristig nachhaltig sein könnte”.
Mittelfristig werde die Entwicklung der österreichischen Industrie auch von der weiteren Aussicht für die globale Konjunktur beeinflusst, die weiterhin unsicher sei. Daher bleiben die Ökonomen der Bank Austria vorläufig bei ihrer eher verhaltenen mittelfristigen Prognose. Österreichs Wirtschaft wird nach der zu erwartenden hohen Dynamik des Sommers wieder langsamer wachsen.
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