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Bank Austria: EU-Beitritt für Österreich positiv

Gemeinschaftswährung und Ostöffnung beflügelten den Außenhandel. Österreich ist kein Nettoauslandsschuldner mehr.

Der EU-Beitritt 1995, die Einführung des Euro und die Ostöffnung sind laut Bank Austria gut für Österreich gewesen. Die wirtschaftliche Öffnung in den vergangenen Jahren verlieh dem Exportgeschäft einen Schub nach oben. “Der Anteil exportierter Waren und Dienstleistungen an der gesamten heimischen Wirtschaftsleistung ist von 33 Prozent vor dem EU-Beitritt auf heute 58 Prozent angestiegen”, teilte der Chefvolkswirt der Bank Austria, Stefan Bruckbauer, am Donnerstag in einer Aussendung mit.

“Noch spektakulärer” habe sich die Integration des Finanzmarktes ausgewirkt. Das Vermögen der Haushalte, Unternehmen, Banken, etc. im Ausland habe sich seit 1997 von rund 150 auf mittlerweile 776 Mrd. Euro mehr als verfünffacht – auf das fast Dreifache des Bruttoinlandsprodukts. Umgekehrt erhöhte sich freilich auch das Vermögen des Auslands in Österreich. Inklusive Forderungen stieg der Wert im selben Zeitraum von rund 190 auf 778 Mrd. Euro.

Außenhandel hat stark profitiert

Gegenüber dem Ausland ist Österreich kein Nettoschuldner mehr. Ende der Neunzigerjahre erreichten die Auslandsschulden beinahe 25 Prozent des BIP. Heute ist die Position laut Bank Austria mit einem Saldo von rund 2 Mrd. Euro – das ist nicht einmal 1 Prozent des BIP – fast ausgeglichen.

Den Aufschwung im Außenhandel verdankt Österreich in erster Linie der Integration der osteuropäischen Länder in die EU. Seit 1999 wurde ein Überschuss von 55 Mrd. Euro erzielt. Doch auch die Einführung des Euro belebte den internationalen Warenaustausch. Zu Schilling-Zeiten verbuchte Österreich noch ein Defizit mit dem Euroraum – “heute ist die Bilanz ausgeglichen”, so Bruckbauer. Mit Deutschland ist Österreich weiterhin im Minus – in Summe erreicht das Defizit seit 1999 laut Bank Austria 35 Mrd. Euro.

Die positive Entwicklung der österreichischen Wirtschaft in den vergangenen Jahren spiegelt sich laut Bruckbauer auch in den hierzulande hohen Einkommen wider. Die Arbeitslosenraten sind in Österreich die niedrigsten im Euroraum und die viertniedrigsten im Vergleich der internationalen Industrieländer – Österreich liegt hier hinter der Schweiz, Norwegen und Südkorea.

Gleichzeitig sind die Österreicher Nettozahler in der EU. Mit rund 50 Euro pro Jahr und Einwohner liegt die Alpenrepublik aber nur an achter Stelle – hinter Luxemburg (rund 200 Euro pro Kopf), Dänemark, Belgien, Finnland, Frankreich, Italien und Deutschland. Die größten Nettoempfänger sind die zentral- und osteuropäischen Länder.

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