Die Cross-Gruppe, die zur Hälfte dem Vorarlberger Industriellen Rudolf Knünz gehört, hat dem Benetton-Konzern die Markenrechte abgekauft. Im Winter werden die neuen Kästle-Schi einer handverlesenen Gruppe von Schihändlern vorgestellt; in Serie gehen die hochwertigen und hochpreisigen Modelle für gehobene Ansprüche dann für die Saison 2007/08.
Eine eigene Produktion würde sich für die geplanten 10.000 bis 30.000 Stück pro Jahr nicht auszahlen. Wir entwickeln und übernehmen das Marketing, erzeugt werden die Schi in Kooperation mit Head im Werk in Kennelbach. Dort gibt es hervorragendes Know how und freie Kapazitäten, erklärt Rudolf Knünz den VN. Bei Head sind derzeit rund 170 Mitarbeiter(innen) in der Schiproduktion tätig.
Knünz ist überzeugt, dass Kästle mit Innovationen und österreichischer Qualität erfolgreich sein wird. Der Hälfte-Eigentümer und Finanzchef der Cross Industries AG kommt fast ins Schwärmen, wenn er von der jüngsten Neuerwerbung der Gruppe spricht: Demnächst wird es wieder Kästle-Schi geben, und zwar made in Vorarlberg.
Reine Nostalgie ist das aber nicht, wir wollen damit Geld verdienen, lässt der gebürtige Vorarlberger im Gespräch mit den VN keinen Zweifel an der Motivation für die Wiederbelebung der renommierten Marke.
Cross hat im März dem Benetton-Konzern die weltweiten Markenrechte abgekauft und seit Anfang August gibt es ganz offiziell die Kästle GmbH. Standort des Unternehmens ist zwar Wels (Oberösterreich), produziert wird aber in Vorarlberg. Wir sind eine Kooperation mit Head eingegangen; wir entwickeln, Head fertigt die Schi in Kennelbach. Dort sind hervorragendes Know how und freie Kapazitäten vorhanden.
Kästle wird bewusst ein Nischenproduzent werden. Wir werden nur ein kleines Sortiment an qualitativ hochwertigen und entsprechend hochpreisigen Alpin-, Allmountain-, Freeride- und Tourenschi anbieten, betont Knünz. Vertrieben werden Kästle-Schi über eine selektive Gruppe von Händlern und über den hochpreisigen Schiverleih in prominenten Wintersportorten.
Für Knünz ist eines klar: Die österreichische Schiindustrie geht derzeit überwiegend den falschen Weg: Sie sucht zwar die Kostenführerschaft, bietet aber wenig Innovationen. Wir machen es umgekehrt, werden gemeinsam mit Marker eigene Bindungen für unsere Schi entwickeln, setzen auf Qualität und eine Produktion in Österreich. K2-Schi beispielsweise werden längst in China erzeugt, das kommt bei qualitätsbewussten Kunden nicht sehr gut an. Wir könnten auch niemals ein teures KTM-Motorrad verkaufen, das in Wirklichkeit in China gefertigt wird.
Rund zehn- bis dreißigtausend paar Schi made in Vorarlberg sollen ab kommendem Jahr auf den Markt kommen. Heuer im Spätherbst werden Kästle-Schi auf einem Gletscher einer handverlesenen Gruppe von Händlern vorgestellt, dann wird spät im Winter eine Vorserie auf den Markt kommen. In Serie gehen die Modelle dann für die Saison 2007/08.
Die Kästle GmbH. gehört zu 74 Prozent der Cross Industries AG und zu 26 Prozent dem Kästle-Managementteam unter Führung des Geschäftsführers Siegfried Rumpfhuber, der bis vor kurzem als Product-Manager bei Fischer tätig war. In Forschung und Entwicklung, Marketing und Vertrieb sind derzeit insgesamt acht Mitarbeiter an Bord der neu gegründeten Gesellschaft.
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