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Bahnhof Schwanenstadt in Höchst

Die Nachtabdunklung mit Beleuchtung sorgt bei der Modellbahnanlage in Höchst für Stimmung.
Die Nachtabdunklung mit Beleuchtung sorgt bei der Modellbahnanlage in Höchst für Stimmung. ©A. J. Kopf
Tag der offenen Tür am 06. 10.

Die Modell-Eisenbahn-Freunde Höchst laden am 6. Oktober zum Tag der offenen Tür ein. Von 9:00 bis 16:00 Uhr ist die tolle Anlage im Untergeschoss des „Schwanen“ in Betrieb zu bewundern.

 

Wer den Bahnhof von Schwanenstadt sucht, wird keineswegs nur in Oberösterreich fündig. Die beherzte Truppe der Modell-Eisenbahn-Freunde Höchst hat einen würdigen zweiten Standort geschaffen – tief unter dem „Schwanen“ an der Brugger Straße. Original groß ist dort lediglich das Schild mit der Aufschrift „Schwanenstadt“. Alles andere wurde mit großem Eifer und exakt im Maßstab 1:87 erstellt.

Diese erfreulich belebte Wunderwelt im Kleinen darf natürlich gerne besucht werden. Deshalb laden die Modell-Eisenbahn-Freunde (MEF) Höchst am Samstag, den 6.Oktober, ab 9:00 Uhr alle Interessierten zum Besuch ein. Selbstverständlich gibt es auch Getränke und kleine Imbisse.

Alles beleuchtet

Es gibt allerhand zu bewundern in der ehemaligen Kegelbahn des „Schwanen“. Völlig neu gestaltet ist die Beleuchtung: Der Raum lässt sich abdunkeln und dann leuchten zahllose Lichter im Gelände, den Gebäuden, Zügen und Autos auf. Bis zu vier Zugsgarnituren gleichzeitig sind auf der H0-Spur unterwegs. Der „Schattenbahnhof“ im Hintergrund ermöglicht laufende Wechsel. So können die Vereinsmitglieder 26 verschiedene Züge vorführen. „Dem Verein selbst gehören nur drei Garnituren vom Rollmaterial, alle anderen stellen die Mitglieder“, berichtet Obmann Alois Humpeler. Selbstverständlich wurden auch sämtliche privaten Garnituren nachträglich mit Beleuchtung ausgestattet, um den Effekt der Nachtfahrten zu erhalten.

3.700 Stunden Arbeit

Der Freizeitspaß der 16 Vereinsmitglieder erschöpft sich allerdings keineswegs im Fahrbetrieb. Insgesamt 3.700 Stunden wurden bisher investiert, um über 100 Meter Modellbahngleis im abwechslungsreich gestalteten Gelände zu verlegen. Die Anlage beeindruckt auch durch manche lokale Idee. Da gibt es den Bahnhof „Brugg am Rhein“ samt Fahne mit Höchster Wappen, irgendwo sticht der Höchster Kirchturm aus dem Hintergrund und zahlreiche Werbetafeln oder Fahrzeuge zieren die Logos heimischer Unternehmen. „Wir sind froh, dass wir so viele Sponsoren haben“, freut sich Obmann Humpeler.

Mit ihm im großen Arbeitseinsatz vor dem Tag der offenen Tür sind Herbert Huber, Hans Hirschbichler, Otto Nigsch, Karl Gregotsch und Peter Dressel. Hermo Weiß, sonst stets mit dabei, fehlt an diesem Abend.

Eine Besonderheit der Anlage im Höchster „Schwanen“ sind die beiden unterschiedlichen Stromkreise. Der Großteil ist mit Gleichstrom bestückt, darauf fahren Roco-Garnituren. Dann gibt es noch die Wechselstrom-Strecke für Märklin-Bahnen.

Schwanenstadt?

Das Original-Bahnhofsschild von Schwanenstadt hatte Obmann Alois Humpeler auf eBay entdeckt und um 30 Euro ersteigert. Der jugendliche Verkäufer konnte das sperrige Ding nicht verpacken und per Post versenden – da wäre der Verdienst wohl weg gewesen. Als echter Eisenbahn-Fan setzte sich der Oberösterreicher deshalb in den Zug und übergab das Schild am Bahnhof Dornbirn gegen einen Transportkosten-Beitrag an Alois Humpeler.

„Schwanen“-Wirt Othmar Schneider zeigte sich begeistert, als er das Schild zum 60. Geburtstag überreicht bekam. Inzwischen markiert es den „Hauptbahnhof“ im Vereinslokal der Untermieter. Die Vereinsmitglieder sind froh und dankbar, dass sie nach längerer Suche von Doris und Othmar Schneider das Angebot erhalten hatten, die nicht mehr benötigte Kegelbahn für ihre Vereinsaktivitäten zu nutzen.

Aktive Jugend

Zum Verein gehört auch eine Jugendgruppe mit acht Mitgliedern. Mit ihnen arbeiten besonders Hans Hirschbichler und Otto Nigsch. Die Jugend erhielt eine eigene Ecke im Vereinslokal. Gemeinsam wurde das Motto „Wilder Westen“ ausgewählt. Inzwischen sind ein Fort, ein Indianerdorf und weitere Bauten zu bewundern, selbstverständlich gibt es auf den Gleisanlagen Fahrbetrieb.

Projekt Rheinschifffahrtshafen

Derzeit brüten die Modell-Eisenbahn-Freunde über einem besonders interessanten Vorhaben. Zur Mitte des vorigen Jahrhunderts bestand der konkrete Plan, im Rheindelta eine große Hafenanlage zu errichten. Lastschiffe sollten über Schleusen beim Rheinfall in den Bodensee gehoben werden. Der Umschlag von Öl, Kohle, Holz und Konsumgütern vom Schiff auf die Bahn wäre beim Rheinschifffahrtshafen Gaißau-Höchst erfolgt, die Gleisverbindung war am Damm des Alten Rheins geplant. Diese schlimme Katastrophe für See und Rheindelta verschwand schließlich wieder in den Schubladen.

Maßstab 1:160

Dort hat der Verein jetzt die Pläne hervorgeholt und will den Hafen samt den Gleisanschlüssen nachbauen. Der Platz reicht allerdings nicht für den Maßstab 1:87 H0. Deshalb soll die Hafenanlage auf Basis der Spur N entstehen, also im nur etwa halb so großen Maßstab 1:160. So wie bei der bestehenden Anlage wird der Hafen in Modulen gebaut. Eilig haben es die Vereinsmitglieder allerdings nicht mit dem Hafenbau, die Umsetzung ist in etwa zwei Jahren geplant.

Informationen: www.mef-hoechst.at

Modell-Eisenbahn-Freunde Höchst – Tag der offenen Tür

Samstag, 6. Oktober 2012, 9:00 bis 16:00 Uhr

Vereinslokal im „Schwanen“, Brugger Straße 1, Höchst

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