Am Morgen sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einem voll besetzten Restaurant in Bagdad in die Luft und riss 35 Menschen mit in den Tod. Zu dem Anschlag auf das bei irakischen Polizisten beliebte Lokal bekannte sich die Extremisten-Organisation Al Kaida. Wenige Stunden später starben zehn Menschen, als eine Bombe vor einem Rekrutierungsbüro der Armee in Tikrit nördlich der irakischen Hauptstadt detonierte.
Nach Polizeiangaben wurden in Bagdad auch mindestens 25 Menschen verletzt. Der Attentäter habe am Morgen das Restaurant betreten und den Sprengsatz gezündet, den er am Körper und in einer Tasche bei sich gehabt habe. Es war einer der schwersten Anschläge in der irakischen Hauptstadt der vergangenen Monate. Bei dem Attentat in Tikrit gab es laut Ärzten 20 Verletzte.
Zum Zeitpunkt des Anschlags hielten sich zahlreiche Polizisten zum Frühstück in dem Restaurant auf. Überall liegen Leichenteile, wir sind noch dabei, sie einzusammeln, sagte ein Polizist am Anschlagsort. Die Explosion war nach Angaben von anderen Polizeivertretern gewaltig und noch mehrere Kilometer entfernt zu hören. Ein Augenzeuge sagte, zwei irakische Militärfahrzeuge seien etwa 15 Minuten vor der Explosion an dem Restaurant angekommen.
Der irakische Al-Kaida-Ableger des Jordaniers Abu Mussab al-Zarqawi erklärte auf einer häufig von der Gruppe genutzten Website, der Anschlag sei Teil der Al-Kaida-Kampagne zur Vergeltung einer US-Offensive gegen mutmaßliche Extremisten im westirakischen Kaim. Die Echtheit der Mitteilung konnte zunächst nicht geprüft werden. Al-Zarqawis Gruppe hatte sich zuvor auch zu der Anschlagsserie auf Hotels in der jordanischen Hauptstadt Amman bekannt. Dabei kamen am Mittwochabend mindestens 57 Menschen ums Leben.
Im Irak kommt es beinahe täglich zu Anschlägen und anderer Gewalt durch Aufständische. Neben irakischen Sicherheitskräften und Zivilsten geraten auch zunehmend Regierungsvertreter und andere Politiker des Landes ins Visier der Kämpfer. Nach Polizeiangaben vom Donnerstag wurde bereits am Dienstag der Bruder des Parlamentspräsidenten Hajem al-Hassani in der nordirakischen Stadt Kirkuk entführt. Weitere Angaben zu der Tat machte die Polizei zunächst nicht.
Wegen der angespannten Sicherheitslage im Irak war ein für Donnerstag geplanter Besuch des britischen Außenministers Jack Straw im Irak zunächst geheim gehalten worden. Geplant sind Treffen mit hochrangigen Regierungsvertretern.
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