Insgesamt sind bei einer Serie von Anschlägen allein an dem Tag damit fast 170 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 200 wurden verwundet. Die Welle der Gewalt weckte erneut Zweifel an der Sicherheitsoffensive, die die US-amerikanischen und irakischen Streitkräfte vor zwei Monaten in Bagdad gestartet haben.
Wie das Al-Kindi-Krankenhaus und die Polizei mitteilten, waren unter den Opfern des Anschlag auf den vorwiegend von Schiiten besuchten Markt zahlreiche Arbeiter, die mit dem Wiederaufbau der Marktstände beschäftigt waren. Der Markt war erst im Februar Ziel eines Anschlags, damals starben 137 Menschen.
Rund eine Stunde zuvor waren bei einem Selbstmordanschlag im schiitischen Bagdader Stadtteil Sadr City mindestens 30 Menschen in den Tod gerissen worden, fast 40 weitere wurden verletzt. Wie die Polizei mitteilte, zündete der Attentäter bei einer Kontrollstelle eine Autobombe. Zuvor wurden bei zwei Bombenanschlägen in der irakischen Hauptstadt bereits mindestens 15 Menschen getötet und fast 20 weitere verletzt. Wie die Polizei mitteilte, explodierte nahe der Abdul-Maji-Klinik in der Innenstadt ein geparktes Auto, dabei wurden elf Menschen getötet. Später detonierte im nordwestlichen Stadtteil Risafi ein in einem Minibus versteckter Sprengsatz, vier Menschen kamen ums Leben. Bei einem Überfall auf eine Polizeipatrouille ebenfalls in der Hauptstadt wurden vier Polizisten getötet, sechs Passanten erlitten Verletzungen.
Die US-Streitkräfte erschossen nach eigenen Angaben während einer Razzia in der westlichen Provinz Anbar fünf Verdächtige. Die Truppen seien in der Nähe von Karma, nordöstlich von Falluja, angegriffen worden. 26 Iraker seien festgenommen worden. In einer Lagerhalle der Bagdader Innenstadt entdeckten US-Soldaten nach Angaben von Mittwoch außerdem mehr als 11.000 Liter Salpetersäure. Die am vergangenen Donnerstag beschlagnahmte Chemikalie kann für Düngemittel, aber auch für die Herstellung von Sprengstoff verwendet werden.
US-Verteidigungsminister Robert Gates forderte die Staaten im Nahen Osten unterdessen auf, sich für eine Verbesserung der Sicherheitslage im Irak einzusetzen. Ein Scheitern im Kampf gegen die dortigen Extremisten würde zuerst die arabischen Länder treffen, sagte Gates nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak in Kairo. Aus Protest gegen den Krieg ein Scheitern der Irak-Politik zu begrüßen, sei gefährlich kurzsichtig und selbstzerstörerisch, warnte Gates. Auch der Iran und Syrien müssten in eine Lösung des Irak-Konflikts einbezogen werden und sich darum bemühen, die Versöhnung im Irak voranzutreiben, forderte der Minister weiter.
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