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Badeverbot in Deutschland, doch Vorarlbergs Strandbäder sind offen und bereit

Das Strandbad in Lochau hat trotz Hochwasser geöffnet.
Das Strandbad in Lochau hat trotz Hochwasser geöffnet. ©VOL.AT/Mayer, Canva
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Am deutschen Bodenseeufer gilt teilweise ein Badeverbot. Wie ist die Situation in Vorarlberger? VOL.AT hat nachgefragt und im Strandbad in Lochau vorbeigeschaut.

In Vorarlberg ist aktuell das Baden im Bodensee problemlos möglich. Anders ist das in Deutschland: In Friedrichshafen wurde ein Badeverbot ausgesprochen. Das Hochwasser könnte die Wasserqualität gemindert haben, heißt es. Das Strandbad ist zwar geöffnet, doch das Baden im Bodensee aus gesundheitlichen Gründen nicht erlaubt. Am Dienstagnachmittag verhängte auch Langenargen ein Badeverbot. Für Lindau gibt es aktuell noch keine Warnung, das Strandbad ist also wie gewohnt geöffnet. "Wir hoffen, dass es so bleibt", meint Nadine Hochstetler von der Therme Lindau gegenüber VOL.AT.

Bademeister Gerhard Marschik. ©VOL.AT/Mayer

Schwemmholz und hoher Bodenseepegel

Auch, wenn es aktuell eher ruhig zugeht, ist das Strandbad in Lochau geöffnet. Die beiden Bademeister Gerhard Marschik und Fredie Salzmann waren beim VOL.AT-Lokalaugenschein gerade damit beschäftigt, Schwemmholz wegzuschaffen. "Wir haben eigentlich relativ viel Glück, wenn man sieht, was in Langenargen angekommen ist. Das sind ja richtige Teppiche dort", meint er dazu. Rund vier Lkw voll Material kamen schon zusammen, drei weitere dürften am Donnerstag dazukommen. "Der Steg ist mittlerweile auch gesperrt, weil Rutschgefahr herrscht und man die Kante nicht mehr sieht", erklärt Marschik. Das Wasser selbst ist mittlerweile schon etwas zurückgegangen: von 5,16 m auf 5,12 m. "Wenn das so langsam zurückgeht, freuen wir uns wieder, weil dann kann in drei, vier Wochen die Sommersaison beginnen."

Schwemmholz landet am Ufer. Der Steg ist sicherheitshalber gesperrt. ©VOL.AT/Mayer
Fredie Salzmann bei der Arbeit. ©VOL.AT/Mayer

Video: Strandbad Lochau ist geöffnet

Die Liegewiese ist aufgrund des hohen Bodenseepegels kleiner als sonst. ©VOL.AT/Mayer

"Es sind immer wieder Leute da, die Baden wollen"

Zumindest die Hartgesottenen unter den Wasserratten und Bodenseeliebhaber lassen sich vom hohen Wasserstand nicht abschrecken: "Es sind immer wieder Leute da, die Baden wollen", gibt der Bademeister gegenüber VOL.AT zu verstehen. "Meistens dann, wenn wir weg sind. Weil wir sind den ganzen Tag von sieben bis 16 Uhr am Aufräumen." Dann sei meist noch ein, zwei Stunden lang die Sonne da. "Da gibts immer wieder Gäste, die zu der Zeit noch schnell reinspringen wollen", meint Marschik. Die aktuellen Temperaturen und die Vorsaison machen sich bemerkbar: Das Strandbad war am Mittwoch und Sonntag den ganzen Tag geöffnet, doch die Badegäste blieben aus. "Obwohl Sonne da war", meint Gerhard gegenüber VOL.AT.

Dieser Teil der Liegewiese wurde bereits vom Schwemmholz befreit. ©VOL.AT/Mayer

Wasserqualität: "Bei uns schauts super aus"

Die regelmäßigen Prüfungen der Wasserqualität beim Strandbad werden aktuell in kürzeren Abständen durchgeführt. Das liegt laut dem Bademeister daran, dass die Keimzahl in Deutschland höher ist. "Bei uns schauts super aus", betont er. "Bei uns kann man auch ins Wasser gehen. Es ist alles sauber", gibt Marschik zu verstehen. "Ich gehe auch regelmäßig rein, ich muss ja wissen, wie das Wasser ist." Auch die Wassertemperaturen seien mit bis zu 19 Grad schon angenehm. Einem Badetag steht nichts mehr im Weg: "Alles offen so weit, nur das Strandbad hat sich um die Hälfte verkleinert. Wird ein bisschen knapp mit liegen", meint der Bademeister im Hinblick auf den aktuell noch hohen Bodenseepegel.

Alexander Fritz ist Betriebsleiter im Strandbad Bregenz. ©Philipp Steurer

Strandbad Bregenz: Seezugang ist offen

Die Saison im Strandbad in Hard beginnt aufgrund des Neubaus erst im Juli. Das Strandbad in Bregenz ist aktuell ganz normal geöffnet. Das Baden im Bodensee ist möglich, wie Betriebsleiter Alexander Fritz gegenüber VOL.AT verdeutlicht. "Das wird laufend kontrolliert vom Umweltinstitut und ist kein Problem", betont er. "Wir haben tatsächlich offen." Der Seezugang ist wie gewohnt möglich. Beim VOL.AT-Lokalaugenschein am Donnerstag waren aufgrund der nur mäßig sommerlichen Temperaturen allerdings nur wenige Badegäste vor Ort. Auch das Mili hat aktuell geöffnet. Einschränkungen der Öffnungszeiten sind bei Schlechtwetter und/oder kühler Witterung möglich.

Die Liegewiese in Bregenz ist aufgrund der Temperaturen recht leer. ©VOL.AT/Mayer

"Es ist Vorsicht geboten, aber keine Panik"

Das Umweltinstitut nahm in den letzten Wochen Proben bei den Badestellen im Bodensee. "Die haben aktuell keine Grenzwertüberschreitungen gezeigt, allerdings ist es natürlich so, dass wir mit dem Hochwasser schon eine beobachtenswerte Situation haben", so Gerhard Hutter von der Abteilung Gewässergüte. Es gebe eine Ausnahmesituation, viele Ufer und Liegewiesen seien überschwemmt. Eine gewisse Keimbelastung sei dadurch möglich. Auch, weil Vögel im Wasser unterwegs seien.

Gerhard Hutter vom Umweltinstitut. ©VOL.AT/Mayer

"Wir appellieren an die Eigenverantwortung", meint er. "Dass man das Baden in trüben, aufgewirbelten Stellen oder an Flussmündungen noch eher meidet." Diese Woche wurden neue Wasserproben entnommen, deren Ergebnisse bald erwartet werden. "Die Situation ist natürlich außergewöhnlich. Es ist Vorsicht geboten, aber keine Panik", so Hutter gegenüber VOL.AT. "Man muss halt einfach auch aufpassen, dass man generell, wenn solche Situationen sind, Wasser nicht schluckt. Menschen mit Wunden müssen aufpassen, hier mit Hausverstand vorgehen. Wenn das Wasser sehr klar ist, ist nicht ad hoc Sorge angebracht."

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