Als Grund wurden ausbleibende Covid-Hilfen genannt. Die Liquidität sei aufgebraucht, so das Unternehmen laut Angaben des KSV von 1870. Die Passiva belaufen sich auf 2,1 Mio. Euro. Betroffen sind laut dem Eröffnungsantrag 89 Dienstnehmer.
Man habe in der Pandemie einen Lockdown-Umsatzersatz sowie einen Verlustersatz beantragt. Diese beiden Unterstützungsmaßnahmen seien bis heute nicht ausbezahlt worden, hieß es. "Da die vorhandene Liquidität nunmehr aufgebraucht ist, musste der Antrag auf Konkurseröffnung eingebracht werden", hieß es in der KSV-Aussendung. Über eine Fortführung werde nun in Abstimmung mit dem Masseverwalter entschieden. Gläubigerforderungen können bis zum 21. Juli angemeldet werden. Die Prüfungs- und Berichtstagsatzung findet am 4. August beim Landesgericht Feldkirch statt.
17 Filialen
Kloser's wurde 1836 vom Ururgroßvater des aktuellen Geschäftsführers Thomas Kloser in Bregenz gegründet und firmierte über die Generationen unter verschiedenen Namen, seit 1987 als "Kloser's Bäckerei GmbH". Heute betreibt das Unternehmen 17 Filialen in Bregenz, Lauterach, Kennelbach, Langen und Dornbirn. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverbands beliefert "Kloser's" auch zahlreiche Kunden aus Gastronomie und Hotellerie mit Schwerpunkt im Vorarlberger Unterland. Die Löhne seien bis einschließlich April 2022 bezahlt worden, hieß es.
Fortführung angestrebt
Geschäftsführer Thomas Kloser strebt laut Wirtschaftspresseagentur.com eine Fortführung an. Nur wegen der Geschäftsentwicklung wäre kein Insolvenzverfahren nötig gewesen, das Problem seien die ausgebliebenen Covid-Hilfen. Erschwerend dazu habe der Betrieb vier Gewerbe angemeldet, neben Bäckerei auch Gastronomie, Handel und Tabaktrafik. Allerdings habe man die Unterstützungsansuchen nur für ein Gewerbe stellen können, so Kloser.
Covid-Anträge
Man beklage schon länger, dass die Abwicklung der Anträge auf Covid-Hilfen zu lange dauere, so Armin Immler, Spartengeschäftsführer Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, zur APA. "Grundproblem ist, dass man den Unternehmern Misstrauen entgegenbringt, statt die Angaben zunächst einmal zu glauben", sagte er. Die sehr genaue Prüfung in der Abwicklungsstelle führten zu einer langen Warteschleife und so zu einer Verschärfung der finanziellen Situation. Ein weiteres Problem sei, dass es keine konkreten Ansprechpartner für die einzelnen Fälle gebe, nur eine allgemeine Hotline.
Noch hielten sich die Reklamationen der Wirtschaftstreibenden bei der WKV diesbezüglich in Grenzen, die meisten sprächen zuerst mit der Hausbank. Bei weiteren Verzögerungen der Covid-Hilfen sei aber durchaus zu befürchten, dass noch mehr Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten geraten, so Immler. So hätten Betriebe im Umfeld von Gastronomie und Tourismus durch die Lockdowns arg gelitten. Dazu kämen nun noch steigende Energie- und Lebensmittelgrundpreise.
(APA)
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