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Babymorde: Mutter soll untersucht werden

Die Mutter der neun toten Babys im deutschen Bundesland Brandenburg soll psychiatrisch untersucht werden. Der Gutachter werde klären müssen, ob die 39-jährige Sabine H. uneingeschränkt schuldfähig sei.

Dies sagte Staatsanwalt Ulrich Scherding am Donnerstag in Frankfurt an der Oder. Seine Kollegin Annette Bargenda hatte die Tatverdächtige als intelligent bezeichnet. Sie sei ausgebildete Zahntechnikerin und habe drei Kinder normal groß gezogen.

Der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen, Christian Pfeiffer, bezweifelt, dass der mutmaßliche Vater der Kinder nichts von den Schwangerschaften wusste. Der langjährige Ehemann der dringend tatverdächtigen Mutter könne sich nicht „damit entziehen, dass er nichts gemerkt hat“, sagte Pfeiffer der Nachrichtenagentur AP. Dies spreche gegen jede Erfahrung bei solchen Verbrechen. „Der Mann hat diese Frau durchs Leben begleitet. Er hat immer wieder mit ihr geschlafen, er hat vermutlich 13 Kinder gezeugt. Dann kann er nicht behaupten, er habe von den Schwangerschaften nichts gewusst.“

Er erwarte, dass Sabine H. nach einiger Zeit in Untersuchungshaft und einem Alkoholentzug ihre Darstellung ändern werde. „Es würde mich nicht wundern, wenn da noch anderes zu Tage kommt“, sagte Pfeiffer. Die Tatverdächtige hatte erklärt, alle Kinder seien von ihrem geschiedenen Mann, mit dem sie von 1987 bis 2005 verheiratet war. Aber niemand, auch nicht ihr Mann, habe die Schwangerschaften zwischen 1988 und 1999 bemerkt.

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