Israel startet Großangriff auf Iran

In den vergangenen Stunden seien mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel geschickt worden. Die Armee sowie die Abwehrsysteme des Militärs arbeiteten daran, diese abzuschießen, sagte Israels Militärsprecher Effie Defrin.
Die Armee habe auch damit begonnen, "aus dem Iran abgefeuerte Drohnen außerhalb des israelischen Territoriums abzufangen", erklärte ein Armeevertreter. Israel hat demnach in der Nacht mit etwa 200 Kampfflugzeugen mehr als 100 Ziele im Iran angegriffen, darunter die iranischen Atomanlagen. Dabei seien 330 verschiedene Munitionsarten eingesetzt worden, erklärte der Sprecher.
Kommandant der Revolutionsgarden und Armeechef im Iran getötet
Der Kommandant der iranischen Revolutionsgarden Hossein Salami sei bei einer Attacke auf das Hauptquartier des Oberkommandos der Revolutionsgarden getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der iranischen Elitestreitmacht gilt. Salami galt bis zuletzt als einer der mächtigsten Männer in der Islamischen Republik. Auch Armeechef Mohammed Bagheri sei "als Märtyrer gestorben", berichtete der Sender. Bestätigt wurde auch die Tötung von insgesamt sechs Atomwissenschaftlern, darunter die bekannten Forscher Mohammad Mehdi Teheranchi und Fereydoun Abbasi-Davani. Israel begründet seinen Angriff damit, dass das Atomprogramm der Islamischen Republik eingedämmt werden müsse und das Land nie in den Besitz von Atomwaffen kommen dürfe. Israel selbst wird zu den faktischen Atommächten gezählt, hat aber den Atomwaffensperrvertrag nie unterzeichnet.
Khamenei: Israel muss mit harter Bestrafung rechnen
Irans Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Khamenei drohte Israel umgehend mit Vergeltung. Israel müsse mit "einer harten Bestrafung" rechnen, wurde der Religionsführer in einer Mitteilung seines Büros zitiert. Israel habe sein "bösartiges Wesen" durch Angriffe auf Wohngebiete "mehr als je zuvor offengelegt", hieß es in der Mitteilung weiter.
Ausnahmezustand in Israel verhängt
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz rief für sein Land den Ausnahmezustand aus. Nach dem "Präventivschlag" gegen den Iran sei "in unmittelbarer Zukunft" mit einem Raketen- und Drohnenangriff auf Israel zu rechnen. Auch der israelische Luftraum wurde laut örtlichen Medien für Starts und Landungen gesperrt.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sprach von einem "sehr erfolgreichen Eröffnungsschlag". Man habe die Militäroperation gestartet, "um die iranische Bedrohung für das Überleben Israels zurückzudrängen", hatte er in der Nacht in einer Videoansprache gesagt. "Wir haben das Herzstück des iranischen Programms zur Urananreicherung getroffen. Wir haben das Herzstück des iranischen Programms zur Herstellung von Atomwaffen getroffen", sagte Netanyahu. Nach Angaben der in Wien ansässigen Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) war die Uran-Anreicherungsanlage in Natans, eine der wichtigsten Atomanlagen im Iran, eines der Ziele der israelischen Angriffe,
Israel: Iran stand mit Atomprogramm vor entscheidendem Schritt
Der Iran habe mit seinem Nuklearprogramm vor einem entscheidenden Schritt gestanden, erklärte das Militär. Neue Geheimdienstinformationen hätten gezeigt, dass das Land bei der Entwicklung einer Atombombe kurz vor einem "point of no return" gestanden habe. Belege lieferte das Militär nicht. "Diese Operation wird so viele Tage andauern, wie es braucht, um diese Bedrohung zu beseitigen", so Netanyahu. Israels Generalstabschef Eyal Zamir beschrieb den Großangriff als Notwendigkeit.
Tote und Verletzte, auch Wohngebiete getroffen
Das iranische Staatsfernsehen berichtete, dass Israel bei seinen Angriffen auch Wohngebiete in Teheran und anderen Städten getroffen habe. Dabei seien auch Kinder getötet worden. Außerdem sei das Hauptquartier der Revolutionsgarden getroffen worden. Iranische Medien zeigten Bilder zerstörter Häuserfassaden in Teheran. In Videos war zu sehen, wie Rettungskräfte unter Trümmern nach Verschütteten suchen.
In Tabris, der Hauptstadt der Provinz Ost-Aserbaidschan, kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, wie die Nachrichtenagentur Isna berichtete. Zudem gab es mehrere Verletzte. In der Provinz im Nordwesten des Landes habe Israel unter anderem eine Radaranlage und zwei Baracken angegriffen. Ob es sich bei den Opfern um Militärangehörige handelt, war zunächst unklar.
(APA/Reuters/dpa/AFP)
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